Der legendäre britische Rock-Gitarrist Jeff Beck ist tot. Er sei mit 78 Jahren plötzlich an bakterieller Meningitis gestorben, teilte am Mittwochabend seine Familie mit. Beck galt als einer der besten und einflussreichsten Gitarristen der Geschichte. Noch im Sommer hatte er mit Hollywoodstar Johnny Depp ein Album veröffentlicht und anschließend eine Tournee gespielt.
Beck, der unter Fachleuten als einer der besten Rock-Gitarristen aller Zeiten gilt, spielte mit verschiedenen Bands in und um London, bis ihn Jimmy Page 1965 den Yardbirds als Nachfolger von Eric Clapton empfahl. Dort machte er sich rasch einen Namen als musikalischer Perfektionist und prägte die unverwechselbaren Riffs ihrer bekanntesten Hits „Over Under Sideways Down“ und „Shapes of Things“.
Löste Band zwei Wochen vor Woodstock-Auftritt auf
Später gründete er die Jeff Beck Group, die er bereits nach zwei Alben und nur drei Wochen vor ihrem geplanten Auftritt in Woodstock auflöste, und spielte mit Rod Stewart. Zudem arbeitete er in vielen unterschiedlichen Formationen mit Mick Jagger, Roger Waters, Brian May, Paul Rodgers und Stevie Wonder zusammen, sowie mit Tina Turner an ihrem „Private Dancer“-Album.
Dabei spielte Beck sich virtuos durch die unterschiedlichsten Musikstile von Heavy Blues über Pop bis Rock, Funk, Trance und natürlich Jazz. Nur eines blieb: Er erfand den Sound immer wieder neu. Zweimal wurde er in die „Rock & Roll Hall of Fame“ aufgenommen, 1992 für seine Leistungen mit den Yardbirds und 2009 als Solist. Zudem erhielt er acht Grammys.
„Niemand hat die Gitarre gespielt wie Jeff“
Die BBC lobte: „Sein Ton, seine Präsenz und vor allem seine Lautstärke haben die Gitarrenmusik in den 1960er-Jahren neu definiert und Bewegungen wie Heavy Metal, Jazz-Rock und sogar Punk beeinflusst.“ „Niemand hat Gitarre gespielt wie Jeff“, twitterte Kiss-Gitarrist Gene Simmons.
Baute sich als Bub Gitarre aus Zigarrenkisten
Geboren am 24. Juni 1944 in einem südlichen Vorort von London, wollte seine Mutter, dass Geoffrey Beck, wie er eigentlich hieß, Klavierspielen lernte. Aber der junge Jeff war so fasziniert von den amerikanischen Rock-‘n‘-Roll- und Blues-Legenden, dass er sich eine Gitarre aus Zigarrenkisten baute.
Mit seinen Eltern gab es deshalb viele Auseinandersetzungen, wie sich der Musiker später in der Musikzeitschrift „Rolling Stone“ erinnerte. Aufgehalten hätten sie ihn aber nicht. „Ich nehme an, sie dachten, ,Wenn er die Gitarre hat, geht er wenigstens nicht raus, um zu stehlen'“, erzählte er. „Die einzigen Freunde, die ich hatte, waren ziemlich zwielichtig.“
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