Gegen „Verleumdung“
Italiens Tankstellenpächter streiken zwei Tage
Italiens Tankstellenpächterinnen und Tankstellenpächter haben einen zweitägigen Streik ausgerufen. Am 25. und 26. Jänner soll gegen eine „Verleumdungskampagne“ protestiert werden. Sie würden für willkürliche Preiserhöhungen beim Treibstoff verantwortlich gemacht, heißt es.
„Um dieser Schmutzkampagne gegen eine Gruppe von ehrlichen Arbeitnehmern ein Ende zu setzen und die Wahrheit wiederherzustellen, haben die Tankstellenbetreiberverbände gemeinsam beschlossen, einen ersten Streik auszurufen. Der Streik ist mit einer Demonstration vor der Abgeordnetenkammer in Rom verbunden“, heißt es in einer Mitteilung der Verbände der Tankstellenpächter am Donnerstag. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer würden unter anderem vom Konsumentenschutzverband für willkürliche Preiserhöhungen seit Anfang Jänner verantwortlich gemacht. Zu diesem Zeitpunkt endete der Tankrabatt, den die italienische Regierung eingeführt hatte.
Finanzpolizei kontrolliert
Derzeit kontrolliert die Finanzpolizei staatsweit, um ungerechtfertigte Erhöhungen bei den Kraftstoffpreisen der Tankstellen zu verhindern. Die Regierung forderte diese auf, Benzin- und Dieselpreise zu untersuchen, um etwaigen Spekulationen, sowie möglichen wettbewerbswidrigen Vereinbarungen nachzugehen. „Wir wollen prüfen, ob jemand mit den Benzinpreisen spekuliert und sie auf ungerechtfertigte Weise erhöht“, sagte Verkehrs- und Infrastrukturminister Matteo Salvini.
Preise von 2,5 Euro pro Liter
Die Regierung unter Premierministerin Giorgia Meloni wolle zudem bei den Konzessionsgesellschaften der Autobahnen und vor allem bei den Betreibenden der Zapfsäulen an den Autobahnen intervenieren, um die Preise unter Kontrolle zu halten. Zuvor hatte der Konsumentenschutzverband Codacons beklagt, dass der Spritpreis an einigen Autobahntankstellen auf 2,5 Euro pro Liter gestiegen sei. In den vergangenen Monaten hatten die Kraftstoffpreise von den reduzierten Verbrauchssteuern profitiert, die im März von der Regierung unter Ministerpräsident Mario Draghi beschlossen worden war und dann vom Kabinett Meloni zum Teil bestätigt wurde.
Die Ermäßigung für Benzin und Diesel betrug lange Zeit 30,5 Cent je Liter. Anfang Dezember wurde der Rabatt jedoch auf 18,3 Cent gekürzt, ein Monat später erhöhten sich die Spritpreise automatisch, da die reduzierten Verbrauchssteuern im neuen Jahr nicht mehr verlängert wurden. Die Premierministerin sagte, dass der Staat weitere Tankrabatte nicht mehr finanzieren könne.
Österreich günstiger als im EU-Schnitt
In Österreich kostete ein Liter Diesel zum Jahresanfang durchschnittlich 1,685 Euro, das lag leicht unter dem EU-Durchschnitt. Am höchsten war der Dieselpreis in Schweden und Finnland. Eurosuper kostete zu Jahresbeginn hierzulande 1,492 Euro je Liter, das war ebenfalls etwas günstiger als im EU-Schnitt. Hier war es in Dänemark und Finnland am teuersten, die niedrigsten Benzinpreise hatten Bulgarien, Slowenien und Rumänien.
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