Jetzt nimmt die EU auch noch unsere Erdäpfel ins Visier! Das geplante Verbot von Bio-Pflanzenschutz würde auch die Ernte im Waldviertel bedrohen, warnen Landwirte.
So fern die Anliegen der EU im Alltag auch wirken mögen – so direkt betreffen ihre Beschlüsse auch den Alltag in Niederösterreich. Wie berichtet, bekommen das auch Winzer und Marillenbauern in der Wachau zu spüren. Die Welterbe-Region ist Teil des europaweiten Schutzgebietsnetzes Natura 2000 und wäre damit auch vom sogenannten „Green Deal“ betroffen. Im Zuge dieser Reform soll die Verwendung aller chemischen und sogar biologischen Pflanzenschutzmittel verboten werden. Ein Passus des Europa-Pakts, der unseren Landwirten nicht passt. Auch bei den Bauernvertretern wie EU-Mandatar Alexander Bernhuber und Landtagsabgeordnetem Franz Linsbauer aus Horn sorgen diese Pläne jetzt für Kopfschütteln.
Kartoffelkäfer könnten die Ernte auffressen
Denn geht es nach den Brüsseler Beamten, steht auch der Kartoffelanbau im Waldviertel auf der Kippe. Das geplante Verbot von Pflanzenschutzmitteln in sensiblen Gebieten, das auch große Teile des „hohen Nordens“ betrifft und in das fast die ganze Gemeinde Gars am Kamp fällt, würde auch das Aus für die zehn Hektar Bio-Kartoffeln von Familie Groll aus Nonndorf bei Gars am Kamp im Bezirk Horn bedeuten. „Ganz ohne Mittel wie Neembaumöl gegen den hinterlistigen Kartoffelkäfer, der alle Pflanzen in Tagen vernichten kann, kommt auch unsere Wunderknolle aus dem Waldviertel nicht aus“, betont die engagierte Öko-Jungbäuerin Pia Zechmeister gemeinsam mit ihrem Vater Rupert Groll. Sie haben wenig Verständnis für die Pläne: „Ohne unseren Kartoffelverkauf wäre unser Betrieb nur schwer überlebensfähig.“ Alleine auf den zehn Hektar Erdäpfeln am Garser Hof der Familie Groll werden Knollen für rund 4000 Konsumenten produziert.
Polit-Duo warnt vor Abhängigkeit aus Ägypten
Linsbauer und Bernhuber warnen jetzt: „Wollen wir unsere Versorgungssicherheit mit einem Grundnahrungsmittel wie Kartoffeln wirklich aufgeben und uns in die Abhängigkeit von Importen aus Ägypten oder Israel begeben? Das scheint noch nicht allen in Brüssel bewusst zu sein.“
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