Null Respekt

Jugendliche provozieren Polizeieinsatz im Gericht

Wüste Szenen im Salzburger Landesgericht am Donnerstagnachmittag

(Bild: Benedict Grabner, Krone KREATIV)

Wüste Szenen im Salzburger Landesgericht am Donnerstagnachmittag: Aggressive Jugendliche schreien und pöbeln im Zuge eines Verfahrens gegen eine Jugendbande am Gang herum. Gegen 15 Uhr muss die Polizei einschreiten und zwei der Unruhestifter festnehmen.

Zwölf Raubüberfälle, 13 Körperverletzungen und zehn Diebstähle sollen auf das Konto einer achtköpfigen Jugendbande im Alter zwischen 14 und 17 Jahren gehen - drei Österreicher, zwei Afghanen und je ein Syrer, Albaner und Rumäne. Der Ankläger sprach zu Prozessbeginn am Dienstag nur von der „Spitze des Eisbergs“.

Die zahlreichen in unterschiedlichen Konstellationen verübten Straftaten hätten „einen enormen Aufwand für Polizei, Staatsanwaltschaft und Gericht“ ausgelöst. Das ist auch im Verhandlungssaal zu sehen: Ein halbes Dutzend Polizisten in Schutzausrüstung beobachtete von den Besucher-Bänken das Geschehen - auch um kichernde Freunde der Angeklagten vom Fotografieren abzuhalten. Laut Richterin seien zuletzt solche Prozess-Aufnahmen in sozialen Medien aufgetaucht. Auch im Gerichtssaal war ein mangelnder Respekt gegenüber Behörden beobachtbar.

Zwei Jugendliche festgenommen
Doch am Donnerstag schlugen zwei Beteiligte dem Fass den Boden aus. Gegen 15 Uhr verhielten sich ein 15-jähriger Angeklagter und ein 16-jähriger Zeuge während der Wartezeit im Gangbereich derart aggressiv, dass die Polizei einschreiten musste. Auch die umstehenden Freunde und Bekannten verhielten sich nicht gerade vorzeigbar gegenüber den Beamten.

Weil sie ihr Verhalten trotz Wegweisung und Abmahnung nicht einstellten, wurden die Burschen festgenommen. Kurz darauf wurden die Festgenommenen wieder aus dem Polizeiarrest entlassen. Es erfolgte Anzeige wegen aggressiven Verhaltens und Lärmerregung.