Ein Thalgauer Ehepaar beherbergt eine Familie aus der Ukraine - und verzweifelt an den massiven Kosten. Hilfe? Fehlanzeige!
„Eigentlich müssten wir die Familie aus der Wohnung werfen. Aber das würden wir nie machen, das sind unsere Freunde.“ Wolfgang und Maria Schmidhuber wissen nicht mehr weiter.
Die Eheleute stellen seit vergangenem Jahr ihre Wohnung im Thalgauer Ortszentrum einer ukrainischen Familie zur Verfügung. Binnen weniger Tage renovierte man die leer stehende 120-Quadratmeter-Bleibe. In Windeseile organisierte man Möbel, Betten und Geschirr. Die sieben Flüchtlinge beteiligen sich an den Betriebskosten, überweisen den Schmidhubers Teile ihrer Grundversorgung. „Das hat bislang ausgereicht, aber jetzt explodieren die Stromkosten“, sagt Wolfgang Schmidhuber. 121 Euro fallen seit Jahresbeginn im Vergleich zu 2022 zusätzlich pro Monat an. „Wir sind beide Pensionisten. Für uns ist das nicht mehr zu stemmen“, klagt das Ehepaar.
Die Flachgauer suchten bei den verschiedensten Stellen um finanzielle Hilfe an – komplett vergebens. „Egal ob Land, Salzburg AG oder auch die Caritas: Niemand konnte oder wollte uns unterstützen.“ Selbst vom ukrainischen Honorarkonsul gibt es laut dem Thalgauer Ehepaar keinerlei Hilfe. „Man ist als Hilfsleistender gern gesehen, aber völlig auf sich allein gestellt, wenn es um die Finanzierung aller Unkosten geht“, sagt Schmidbauer verbittert.
Ehepaar schickt hunderte Wärme-Öfen in die Ukraine
Die Hilfsbereitschaft der Schmidhubers ist dennoch ungebremst. Heute, Samstag, fertigen sie mit Helfern aus Blechdosen, Pappe und Wachs hunderte sogenannte Paraffinöfen. „Die Öfen schicken wir in die Ukraine, Familien und Soldaten können sich damit wärmen“, sagt Schmidhuber.
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