Mit „Whatsapp“, Bastelkleber und viel Humor steigern einige Gastronomen im Lungau in Salzburg gerade ihren Umsatz: Sie nehmen die Klima-Kleber der „Letzten Generation“ aufs Korn. Und die Gäste spielen mit.
Klebende Klimaaktivisten scheiden die Geister, sind der Schrecken der Pendler und führen zu lebhaften bis entgleisten Diskussionen. Egal ob im Netz, am Stammtisch oder im Büro. Sicher ist jedenfalls: Unter Klimaschützern, die sich am Asphalt festkleben, hat der Lungau weder auf der Katschbergstraße noch am Tauernpass zu stöhnen. Jedenfalls noch nicht. Auch wenn man sich in Salzburgs äußerstem Süden von Zederhaus bis Ramingstein in Sicherheit wiegt, haben einige hiesige Wirte die Angelegenheit zum Thema erklärt. Beflügelt durch das Klima-Engagement der sogenannten „Letzten Generation“ im Mantel des zivilen Ungehorsams betätigen sie sich als „Hüttenaktivisten“. Tenor: an den Wirtshaustisch statt auf die Straße kleben!
„Lieber Bäume pflanzen“
Bernd Liebminger, der am Marktplatz in St. Michael ausschenkt, konnte mit einem entsprechenden Aufruf locken. Das Sujet eines unbekannten Urhebers kursiert seit Tagen in den sozialen Netzen. „Es sind einige Leute gekommen. Ich dachte nicht, dass das zieht“, schmunzelt der Wirt, als sich seine Gäste gerade an einen Stehtisch kleben. Liebminger schiebt eine Spitze in Richtung der Klimaaktivisten hinterher: „Die sollten lieber was arbeiten gehen oder Bäume pflanzen!“
Auch am Katschberg, wo der Klimawandel wie überall den Skitourismus bedroht, waren Wirtshaus-Kleber aktiv. Peter Aschbacher von der Gamskogelhütte meint: „Das Leben ist schwer genug, es braucht Humor. Daher können wir diese Aktion nur unterstützen.“
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