Gewaltige Steinmassen donnerten Mitte Dezember auf die Guntschacher Straße in Maria Rain und schnitten rund 50 Bewohner von der Außenwelt ab. Einen Monat nach dem Felssturz hoffen die Guntschacher auf eine baldige Lösung. Doch daraus dürfte nichts werden.
Als am 15. Dezember vergangenen Jahres zirka 100 Kubikmeter Gesteinsmassen des Hemmafelsens auf die Guntschacher Straße stürzten, grenzte es an ein Wunder, dass niemand zu Schaden kam. Denn kurz vor dem Felssturz passierte noch ein Schulbus die einzige Verbindungsstraße in die kleine Ortschaft Guntschach. Seit damals müssen die 50 Einwohner einen 30 Kilometer langen Umweg einplanen. „Wir haben uns schon daran gewöhnt, aber jetzt dauert die Fahrt nach Maria Rain rund 45 Minuten“, erzählt ein Guntschacher im Gespräch mit der „Krone“. Und das dürfte noch für einige Monate so bleiben.
Begehung soll Klarheit bringen
„Wir müssen uns jetzt mit den Behörden zusammensetzen und schauen, ob es eine Alternative zur Guntschacher Straße gibt“, erklärt Maria Rains Bürgermeister Franz Ragger. Sei das nicht der Fall, dann müsse die Guntschacher Straße repariert werden. Und das dürfte dann mehrere Monate lang dauern. „Vor Juni passiert da bestimmt nichts“, ärgern sich Bewohner von Guntschach.
Das Treffen mit den zuständigen Behörden soll laut Bürgermeister Ragger am 23. Jänner stattfinden.
Wir müssen uns jetzt mit den Behörden zusammensetzen und schauen, ob es eine Alternative zur Guntschacher Straße gibt.
Bürgermeister Franz Ragger
Bewohner organisieren sich selbst
Während die Gemeinde gemeinsam mit den zuständigen Behörden nach einer längerfristigen Lösung sucht, organisieren sich die 50 Einwohner der Ortschaft selbst. „Die Post und die Zeitungen werden oberhalb der Ortschaft deponiert und einer von uns holt sie dann.“ Auch Einkäufe werden gemeinsam organisiert. „Dann muss nicht jeder einzeln fahren. Das spart Geld und Zeit“, lautet der Tenor. Denn immerhin müssen die Guntschacher bis nach Rottenstein und dann können sie erst nach Ferlach oder Maria Rain fahren.
Fähre bleibt weiterhin in Betrieb
Trotz des Notweges bleibt der Fährbetrieb über die Drau aufrecht. „Wir haben mit dem Bürgermeister vereinbart, dass wir weiterhin die Guntschacher transportieren“, erklärt Florian Poganitsch von der Valentinsfähre.
Notweg bei Schnee besonders gefährlich
Der angekündigte Schneefall verschärft die Gefahr in Guntschach zusätzlich. „Wir werden den Notweg zwar räumen, aber das Befahren ist nicht ungefährlich“, sagt Ragger im Gespräch mit der „Krone“. Daher appelliert der Bürgermeister an die Eigenverantwortung der Bewohner, vorsichtig zu sein.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.