Aufatmen in der Gemeinde Hinterbrühl, Bezirk Mödling: Bürger gingen gegen einen neuen Supermarkt auf die Barrikaden. Nun wurde das Projekt behördlich gestoppt.
Obwohl es in der Gemeinde bereits zwei Supermärkte gibt – und einer davon erst kürzlich die Genehmigung zum Ausbau erhielt, wollte der Rewe-Konzern nun am Ortsrand einen neuen Billa errichtet. Wie berichtet, sind hier aber maximal 300 m² versiegelte Fläche pro Bauplatz erlaubt. Es sei denn, das betreffende Gebäude erfüllt ein öffentliches Interesse. Ein solches sah Bürgermeister Erich Moser aber nicht.
Im Gespräch mit der „Krone“ gab er aber zu, dass ihm die Hände gebunden seien. „Die Entscheidung liegt beim Bezirk“, sagt der Ortspolitiker. Doch die Behörde kam nun zum selben Schluss und erteilte dem geplanten Neubau keine Genehmigung. Moser: „Ich bin über diese Entscheidung sehr froh, zumal sich der Standort am Ortsrand mit eher dünner Besiedelung befindet.“
5500 Unterschriften von Bürgern
Inzwischen lagen bereits rund 5500 Unterschriften gegen das Projekt vor. Gleichzeitig wolle man aber alles tun, um die Versorgung der Bewohner durch einen Ausbau der Filiale im Zentrum zu verbessern. Dazu wurde die erlaubte Bebauungsdichte von 25 auf 40 Prozent erhöht.
Der neue Supermarkt darf nicht gebaut werden. Bürgermeister Erich Moser hat Recht, wenn er kein öffentliches Interesse an einem zusätzlichen Markt erkennen kann. Und ich kann das auch nicht. Auch der Bezirkshauptmann kam nun zu demselben Ergebnis.
Stephan Pernkopf, Landeshauptfrau-Stellvertreter (ÖVP)
Die Entscheidung der Bezirkshauptmannschaft deckt sich mit dem Bestreben des Landes, eine überregionale Raumordnungsplanung auf die Beine zu stellen. Bei dem Bodenschutzpaket sollen 500.000 Hektar vor Verbauung geschützt werden. „Allein im Bezirk Mödling machen diese schützenswerten Flächen 12.500 Hektar aus“, wie auch Stephan Pernkopf als zuständiger Landesrat betont. Im angrenzenden Bezirk Baden sind es 25.500 Hektar.
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