Folgen weitere Länder?

Auch Großbritannien will Ukraine Panzer liefern

Ausland
14.01.2023 13:27

Großbritannien will der Ukraine zwölf Kampfpanzer vom Typ Challenger 2 zur Abwehr des russischen Angriffskriegs zur Verfügung stellen. Das sagte der britische Premierminister Rishi Sunak in einem Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Letzterer bezeichnete die Lieferungen als „das richtige Signal“.

„Der Premierminister umriss die Absicht Großbritanniens, unsere Unterstützung für die Ukraine zu intensivieren, einschließlich der Bereitstellung von Challenger-2-Panzern und zusätzlichen Artilleriesystemen“, wurde ein Downing-Street-Sprecher am Samstag zitiert. Zunächst würden vier Panzer geliefert, weitere acht Stück sollen folgen, hieß es laut der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform.

Premier Sunak und Selenskyj begrüßten ähnliche Ankündigungen, einschließlich des Angebots Polens, Leopard-Panzer für eine Kompanie zur Verfügung zu stellen.

Die Ukraine fordert seit Langem die Lieferung des deutschen Leopard II, der den russischen Panzern technisch überlegen ist. Die deutsche Bundesregierung lehnte diesen Schritt bisher aber unter dem Verweis ab, andere Verbündete hätten auch keine modernen Kampfpanzer an die Ukraine abgegeben. Dahinter stand auch die Befürchtung, die NATO könne in den Krieg in der Ukraine hineingezogen werden. Deutschland hatte dem kriegsgebeutelten Land jedoch vor Kurzem Schützenpanzer vom Typ Marder zugesichert.

Ein britischer Challenger-Panzer (Bild: ALAIN JOCARD / AFP)
Ein britischer Challenger-Panzer

Zuvor hatte Polen in der Debatte über eine Lieferung westlicher Kampfpanzer an die Ukraine den Druck erhöht und ermutigte andere Länder dazu, eine breite Koalition zur Übergabe modernerer Panzer zu bilden (siehe Video oben).  Panzer gelten als wichtig für die Rückeroberung besetzter Gebiete. Bisher erhielt die Ukraine aber nur Kampfpanzer aus sowjetischer Produktion, die im Bestand osteuropäischer NATO-Länder waren.

Ukraine von westlichen Waffenlieferungen abhängig
Russland hält über zehn Monate nach Beginn der Invasion einschließlich der 2014 annektierten Krim gut 18 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets besetzt. Die Ukraine ist nahezu komplett von westlichen Waffenlieferungen abhängig. Berlin hat neben leichten Waffen und Munition bereits schwere Panzerhaubitzen und Flugabwehrsysteme geliefert. Dazu wurde die Lieferung von 40 Schützenpanzern des Typs Marders in Aussicht gestellt.

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