Boris Becker darf nach seiner Haftentlassung wieder das machen, was er nach Meinung vieler Experten und Fans am besten kann: Tennisspiele kommentieren! Sein Job während der Australian Open dient auch der Rehabilitation. Mit „Eurosport“ sprach er über die Zeit im Gefängnis, seine Favoriten und Dominic Thiem.
„Ich habe meine Hausaufgaben gemacht“, erklärt Boris Becker gegenüber seinem Arbeitgeber vor dem Start der Australian Open. Seine Rolle als TV-Experte betrachtet die Tennis-Ikone indes als große „Verantwortung, denn in den kommenden 14 Tagen werden viele Augen und Ohren verfolgen, was ich sage. Hat der Becker noch Ahnung, wie steht es um sein Talent im Kommentieren? Weiß er, ob Zverev gespielt hat oder nicht, wie geht es Djokovic, ist Nadal weiterhin dabei? Das wird genau unter die Lupe genommen, was ich aber gewohnt bin. Ich werde mein Bestes geben, um professionell aufzutreten und rüberzukommen.“
„Ich konnte nicht jedes Turnier verfolgen“
Tennis habe ihm in der Haft schließlich ganz besonders gefehlt. „Tennis ist schließlich meine größte Leidenschaft“, sagt Becker. „Ich konnte nicht jedes Turnier verfolgen, aber ich habe die BBC und ITV bekommen. So konnte ich in Wimbledon jedes Match verfolgen und bei den US Open die Highlights. Bei den ATP Finals in Turin konnte ich das Endspiel verfolgen. Also die wichtigsten Partien habe ich gesehen.“
Und wer ist nun Beckers Favorit in Melbourne? „Daniil Medvedev fliegt unter dem Radar, ist für mich neben Nadal und Djokovic der dritte Favorit. Er hat für seine Verhältnisse ein etwas schwächeres zweites Halbjahr 2022 erlebt, darf aber nie unterschätzt werden.“
„Dominic hat nichts zu verlieren“
Aber auch Thiem traut Becker - trotz des Hammerloses Andrey Rublev - ein Erfolgserlebnis zu. „Ich finde die Auslosung gar nicht so schlimm“, sagt er. „Dominic hat gegen Rublev nichts zu verlieren, aber das Match ist ein Gradmesser. Er kann sehen, wie gut er wirklich schon ist, gerade im Best-of-five-Modus. Vielleicht kommt das Spiel gegen einen jahrelangen Top-Ten-Spieler wie Rublev genau zum richtigen Zeitpunkt. Es gibt im Tennis die Faustregel, wonach man bei einem Jahr Verletzungspause ein Jahr braucht, um wieder da zu sein, wo man vorher war. Wir müssen ihm also noch Zeit einräumen. In der Sandplatzsaison wird Dominic aus meiner Sicht wieder in der Lage sein, große Erfolge zu feiern.
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