Dem tödlichen Erbschaftsstreit in Berndorf (Niederösterreich) dürfte - wie berichtet - bereits seit Jahren Zwist unter den drei Geschwistern vorausgegangen sein. Anrainer wunderte sich schon lange über „schrulligen Nachbarn“.
So sehr die Sonne über dem malerischen Berndorf im Triestingtal strahlt, so dunkel liegt ein Schatten über dem Tatort in der Asylgasse. Denn dort hat ein 57-Jähriger Freitagabend, wie berichtet, seine beiden Schwestern brutal mit einem Messer attackiert, die ältere – eine Volksschullehrerin (59), die im nahen Pottenstein unterrichtete – überlebte den Angriff nicht.
Sie starb im Einfahrtsbereich zwischen den aneinandergrenzenden Häusern der Geschwister. Noch am Samstag befand sich die zweite Schwester, die 58-jährige Sabine, im Krankenhaus Wr. Neustadt in kritischem Zustand.
„Schon nach Tod der Mutter rumorte es“
Indes deutet vieles darauf hin, dass ein Erbschaftsstreit zur blutigen Eskalation geführt haben dürfte. „Schon nach dem Tod der Mutter vor etwa 15 Jahren rumorte es bei den Geschwistern“, erinnert sich Nachbar Walter T. (56). Wie durchsickerte, dürfte es seit damals einen schwelenden Hinterlassenschaftszwist gegeben haben.
Gerhard hat die kranke Mutter gepflegt. Offenbar war er überfordert, denn oft hat er laut geschrien. Nach ihrem Tod hörte man vom ersten Erbschaftsstreit.
Nachbar Walter T.
Angesprochen auf den Schwesternmörder – dieser richtete sich nach der Bluttat mit einem Gewehr selbst –, schüttelt der ehemalige Jugendfreund nur den Kopf: „Gemeinsam machten wir eine Steinmetzlehre. Doch Gerhard hat die Ausbildung nie abgeschlossen. Dann war er eine Zeit beim Heer – aber wovon er die letzten Jahre lebte, weiß ich nicht.“
Gearbeitet hat der Berndorfer offenbar nichts. In der Einfahrt rosten fünf alte Autos vor sich hin. Für den Nachbarn ein Zeichen dafür, „dass Gerhard ein Sonderling mit einem Klopfer war“.
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