Jürgen Werner und die geheime Traineroffensive Ende Dezember … Nach einem Treffen in Wien folgte eine Anfrage für Helm und Pogatetz, es gab aber zu wenig Zeit zum Verhandeln.
Heute hebt die Austria für zehn Tage ins Camp nach Belek ab, wird sich an der türkischen Riviera unter dem neuen Chefcoach Michael Wimmer den Feinschliff fürs Frühjahr holen. Der Deutsche ist keine Notlösung, Wunschkandidat als Nachfolger von Manfred Schmid war er aber auch nicht. Kann er gar nicht gewesen sein.
Denn wie die „Krone“ erfuhr, startete die Austria kurz vor Jahresende, wenige Tage vor dem Trainingsauftakt, eine Großoffensive, um St. Pöltens Trainerduo an den Verteilerkreis zu holen. Stephan Helm und Emanuel Pogatetz hatten bei einem Treffen mit Jürgen Werner offenbar voll gepunktet, sonst hätte Austrias Sportvorstand, der die beiden Übungsleiter aus der gemeinsamen Zeit beim LASK bestens kennt, nicht tags darauf bei St. Pöltens Geschäftsführer Jan Schlaudraff eine Anfrage deponiert. „Die Trainer hatten mich bereits vorab informiert, dass es die Möglichkeit für eine Veränderung geben würde“, bestätigt Schlaudraff, „wir haben wie immer sehr offen und ehrlich kommuniziert.“
„Interesse ehrte uns“
Alles im Wissen, dass die Verträge von Helm und Pogatetz erst im Laufe des Herbstes bis 2025 verlängert worden waren - und zwar ohne Ausstiegsklausel für die Bundesliga. Man hätte mit der Austria also verhandeln müssen. Mit ein Grund, warum der Wechsel nicht zustande kam. „Die Zeitspanne war nicht lange genug“, so Schlaudraff, „wir hätten vor Mitte Jänner keine Entscheidung treffen können.“ Die Austria begann am 3. Jänner zu trainieren.
Pogatetz und Helm („das Interesse ehrte uns“) blieben professionell. Schlaudraff: „Das unterstreicht ihre menschliche Größe und ihren Bezug zu unserem Projekt.“ War nicht immer so in St. Pölten. Als 2018 die Verhandlungen mit Rapid wegen Didi Kühbauer ins Stocken gerieten, wurde das damalige Objekt der Begierde ziemlich ungemütlich.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.