Dutzende Todesopfer
Ukraine: Neue Welle des russischen Raketenterrors
Russland führt derzeit die schlimmste Angriffswelle auf die Ukraine seit dem Jahreswechsel durch, im ganzen Land gab es Luftalarm. Bis zum Sonntagabend waren bereits mehr als 30 Todesopfer nach einem Einschlag in ein mehrstöckiges Wohnhaus zu beklagen. Nach offiziellen Angaben wurden mehr als 70 Menschen verletzt, ein Dutzend befindet sich demnach in ernstem Zustand. Um die 40 werden noch vermisst. Rettungskräfte berichteten, unter den Trümmern schrien noch immer Menschen.
Noch Stunden nach dem Einschlag waren verzweifelte Hilferufe von verschütteten Bewohnern zu hören, nicht immer aber gelang es den Rettungsmannschaften, die Trümmer rechtzeitig zu entfernen und die teils Schwerstverletzten noch lebend zu bergen. In Dutzenden Fällen kam jede Hilfe zu spät.
Russische Rakete traf Wohnhaus
Die Szenen, die sich am Wochenende in der Stadt Dnipro im zentralukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk abgespielt haben, sind an Grauen kaum zu überbieten. Eine russische Rakete hatte in der Nacht zum Sonntag in ein Hochhaus eingeschlagen, in dem sich ausschließlich Wohnungen befanden.
Aufgrund des Wochenendes und der späten Stunde waren viele Bewohner zu Hause, als das Geschoß detonierte und das Gebäude, in dem in insgesamt 72 Wohnungen an die 200 Menschen gemeldet gewesen sind, in sich zusammenstürzte.
Dutzende Tote und Verletzte, darunter auch Kinder
Entsprechend hoch ist die Opferzahl: Mehr als 20 Menschen kamen ums Leben, mehr als weitere 70 wurden teils schwerst verletzt - unter ihnen auch zumindest 14 Kinder. Und etwa 30 Menschen galten vorerst noch als vermisst.
„Das ist Terror“, sagt ein Überlebender fassungslos. „Einen Sieg kann man doch nur auf dem Schlachtfeld erringen. Nicht durch das Bombardement hilfloser Zivilisten.“ Auch im Rest des Landes hatte es zeitweise Luftalarm gegeben. Wieder trafen die russischen Raketen in erster Linie Einrichtungen der Strominfrastruktur.
„Verbrennt in der Hölle, russische Mörder“
Auch wegen der Kälte wachse die Sorge um die Verschütteten, hieß es. „Verbrennt in der Hölle, russische Mörder“, schrieb der Vorsitzende des regionalen Rates, Mykola Lukaschuk, auf Telegram nach dem Angriff vom Samstag. Präsident Wolodymyr Selenskyj bekundete den Hinterbliebenen sein Beileid - und forderte Vergeltung. „Leider wird die Liste der Toten stündlich länger... Mein Beileid geht an Verwandte und Freunde“, sagte er. Zugleich forderte der Staatschef erneut mehr Waffen des Westens für sein Land.
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