Blackbox gefunden

Flugzeugabsturz: Suche nach letzten Insassen

Nach dem Flugzeugabsturz in Nepal mit Dutzenden Toten geht die Suche nach den letzten Insassen weiter. Bisher fanden Bergungsteams die Leichen von 69 der 72 Menschen an Bord. Das Wrack liegt bei einer 300 Meter tiefen Schlucht in der Stadt Pokhara, wie der Koordinator der Rettungsarbeiten am Montag sagte. Mittlerweile sind sowohl der Flugschreiber als auch der Stimmenrekorder des Passagierjets gefunden worden. Es ist das schwerste Luftverkehrsunglück seit drei Jahrzehnten in dem armen Land.

Ermittlungen zur Unfallursache dauerten an, hieß es von der nepalesischen Zivilluftfahrtbehörde. Die Maschine habe keinen Notruf abgesetzt.

(Bild: ASSOCIATED PRESS)

Angehörige trauern um ihre Liebsten, die bei dem Unglück ums Leben kamen.

(Bild: ASSOCIATED PRESS)

Passagier filmte Absturz
Das Flugzeug war am Sonntagmorgen auf dem etwa halbstündigen Flug zwischen der Hauptstadt Kathmandu und der zweitgrößten Stadt Pokhara beim Landeanflug verunglückt. Pokhara ist der Ausgangspunkt für zahlreiche Trekkingtouren im Himalaya, unter anderem zum Annapurna-Massiv, einer beliebten Wanderregion. In sozialen Netzwerken kursiert ein Video, das einer der Passagiere in der abstürzenden Maschine gefilmt haben soll. Es soll als Facebook-Video gestreamt worden sein und die letzten eineinhalb Minuten vor dem Absturz zeigen. Zu sehen sind zunächst mehrere lachende Menschen im Flugzeug und ein Blick aus dem Fenster. Der Landeanflug scheint ruhig, dann ist plötzlich Feuer zu sehen.

Laut Faktencheck-Team der der Deutschen Presse-Agentur stimmt der Flugverlauf, soweit er bei dem Blick aus dem Flugzeugfenster erkennbar ist, mit den behördlichen Angaben überein. dpa hat außerdem einen Mann kontaktiert, dessen Name auf der behördlichen Liste der Kontaktpersonen stand. Er bestätigte, dass einer der Männer im Video sein Freund gewesen sei und die gleiche Kleidung wie vor dem Abflug getragen habe.

Im Video unten sehen Sie, was zahlreiche Augenzeugen am Boden von dem Unglück mitbekommen haben:

In Nepal gibt es immer wieder Flugzeugabstürze. Das hat unter anderem damit zu tun, dass dort viele der welthöchsten Berge liegen, darunter der Mount Everest, und sich Wetterverhältnisse schnell ändern können. Bei der nun verunglückten Maschine handelte es sich um eine ATR 72-500, ein Regionalverkehrsflugzeug für Kurzstrecken. Die zweimotorigen ATR-72-Maschinen sind auch an anderen Orten auf der Welt im Einsatz. Die Flotte der Yeti Airlines bestand nach Unternehmensangaben aus sechs Fliegern dieses Typs. Die französisch-italienische Firma Avions de Transport Régional (ATR), ein Joint Venture von Airbus und Leonardo, teilte mit, sie unterstütze die Untersuchungen zum Absturz.

Flugverbot für nepalesische Fluggesellschaften 
Die Sicherheitsaufsicht durch die nepalesischen Luftfahrtbehörden ist aus Sicht der EU zudem nicht ausreichend. Wegen Sicherheitsbedenken dürfen nepalesische Fluggesellschaften deshalb nicht im EU-Luftraum fliegen. Auch die Fluggesellschaft Yeti Airlines, für die die Unglücksmaschine im Einsatz war, steht wegen Sicherheitsbedenken auf einer schwarzen Liste der EU.