Nicht in einer Topfavoritenrolle, aber durchaus mit Medaillenhoffnungen wird Österreichs 16-köpfiges Team die Alpinski-Weltmeisterschaften der Juniorinnen und Junioren in St. Anton am Arlberg in Angriff nehmen. Krone.at wird über die Dauer der WM ab Dienstag ein WM-Tagebuch (HIER) ausspielen.
Auf dem Programm stehen bis 25. Jänner elf Medaillenentscheidungen. Der gemischte Parallel-Teamevent wird in Lech/Zürs ausgetragen. Vor einem Jahr in Panorama gewann Magdalena Egger drei Goldmedaillen (Abfahrt, Super-G, Riesentorlauf) und zwei Silbermedaillen (Teambewerb, Kombination), dazu kam Riesentorlauf-Bronze durch Lukas Passrugger und Super-G-Bronze durch Victoria Olivier. Mit Olivier und Amada Salzgeber fallen zwei potenzielle Medaillenanwärterinnen in gleich mehreren Disziplinen für die diesjährige WM aus, Egger ist aufgrund des Alters kein Thema.
„Das Können ist vorhanden. Schauen wir, dass wir cool bleiben und das zeigen, was wir können. Dann sind sehrwohl Medaillen drinnen“, sagte Jürgen Kriechbaum, der Sportliche Leiter im ÖSV für den alpinen Nachwuchs. Gute Möglichkeiten sieht er im Speedbereich sowie dem Slalom der Burschen. Im Technikbereich bei den Mädchen sei die internationale Konkurrenz sehr dicht, da seien einige schon im Weltcup vorne zu finden.
Schwierige Strecke
Die Titelkämpfe der 16- bis 21-Jährigen - mit Niklas Skaardal ist für Österreich u.a. der Sohn des ehemaligen norwegischen Rennläufers und Ex-FIS-Chef-Renndirektor Atle Skaardal sowie von Karin Köllerer dabei - werden für viele zur großen Herausforderung, finden sie doch auf einer schwierigen Strecke statt. „Man muss sich einerseits an der Spitze orientieren, aber auch an jenen, die noch nicht so gut sind. Man muss von der Schwierigkeit des Hanges die richtige Mischung finden, eine gute Kurssetzung finden“, sagte Kriechbaum.
Großer Niveauunterschied
Denn bei einer Junioren-WM sei der Niveauunterschied bei den Teilnehmern sehr groß. „Da hast du Läuferinnen, die im Weltcup Topplätze fahren, und welche, die noch nicht einmal richtig Europacup gefahren sind.“ Österreichs Talente-Pool habe sich über die Jahrzehnte betrachtet zahlenmäßig kaum verändert. „Der Pool war nie besonders groß in Österreich. Wir hatte Mitte der 90er bei den Burschen 45 pro Jahrgang, die FIS-Punkte hatten, jetzt ist das ähnlich. In Italien ist der Talente-Pool vier- oder fünffach so groß. Trotzdem bringen wir viele in die Weltspitze, das ist die gute Arbeit des Verbandes. Wenn Italien so arbeiten würde, würden die alles in Grund und Boden fahren.“
Verändert habe sich in den vergangenen Jahren aber, dass es aufgrund der Änderung des FIS-Punktesystems schwieriger geworden sei, den Sprung in den Europacup zu schaffen. Die internationale Konkurrenz sei stärker geworden. Auch verändert hat sich laut Kriechbaum, „dass man nicht mehr so einfach mit einem breiten Spektrum an Disziplinen in den Weltcup kommt. Die Spezialisierung ist manchmal notwendig.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.