Er will Aussage machen
Ex-Wagner-Kommandant nach Norwegen geflüchtet
Er war ein Kommandant der Söldner-Gruppe Wagner, nun ist Andrej Medwedew aus Russland nach Norwegen geflohen. Auf seiner Flucht hätte der russische Geheimdienst FSB auf ihn geschossen, berichtete der ehemalige Söldner. Er kündigte an, gegen den Chef der Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, aussagen zu wollen.
Am Freitag wurde Medwedew in Norwegen nahe der russischen Grenze festgenommen - er steht unter Verdacht, illegal ins Land eingereist zu sein, wie die Polizei bekannt gab. Seine Flucht aus Russland war abenteuerlich: In einem Interview mit der russischen Menschenrechtsorganisation gulagu.net berichtete er davon, dass er von Hunden und Männern des russischen Geheimdiensts FSB verfolgt worden sei. Man habe versucht, ihn zu erschießen, ehe ihm bei der russischen Siedlung Nikel im Nordwesten des Landes die Flucht nach Norwegen gelang.
Der Ex-Söldner hat Asyl beantragt, berichtete sein Anwalt gegenüber der Zeitung „Verdens Gang“. Er befinde sich in einem gewöhnlichen Asylverfahren und es gehe ihm den Verhältnissen entsprechend gut. Er befinde sich in Oslo in einem Zentrum für straffällige Migranten.
Flucht nach Vertragsende
Nun will Medwedew gegen den Chef der Gruppe Wagner eine Aussage machen. Er sei der erste Ex-Kommandant der Truppe, dem die Flucht nach Europa gelang und zu einer Aussage gegen das private Militärunternehmen bereit sei, so gulagu.net. Kurz nach Ablauf seines Söldnervertrags habe er die Stellung verlassen, daraufhin habe Prigoschin die Festnahme Medwedews angeordnet, was jedoch nicht gelang.
Hinrichtungen von Dienstverweigerern beobachtet
Medwedew soll den Behörden einiges zu erzählen haben: Während seines Dienstes bei der Gruppe Wagner habe er mehrere Hinrichtungen von Dienstverweigerern beobachten können. Er hat Angst, dass ihm ein ähnliches Schicksal blühen könnte.
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