Die in Russland geborene Konzeptkünstlerin Anna Jermolaewa wird Österreich bei der nächsten Kunstbiennale in Venedig 2024 vertreten, wie Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer am Montag bekanntgab. „Was für eine Ehre - und Verantwortung“, freut sich Jermolaewa, die in Linz verwurzelt ist und derzeit Werke im Linzer Schlossmuseum ausstellt. Die Linzerin Gabriele Spindler kuratiert den Pavillon. Also: Starke Impulse aus Oberösterreich!
„Als ich als Flüchtling herkam, habe ich am Westbahnhof geschlafen, später studierte ich Kunst. Nun darf ich Österreich bei der Biennale vertreten - was für eine unglaubliche Reise!“, ist Anna Jermolaewa ganz aus dem Häuschen. Die Konzeptkünstlerin, die an der Linzer Kunstuniversität eine Professur inne hat und sich gerade mit einer großen Werkschau im Schlossmuseum präsentiert, wird den Österreich-Pavillon gestalten.
Know-how aus Oberösterreich
Unter die Arme greift ihr Gabriele Spindler, Kunsthistorikerin und Leiterin der Abteilung Kunst- und Kulturwissenschaften bei der OÖ Landes-Kultur GmbH. Sie sagt: „Jermolaewa ist eine der pointiertesten, relevantesten zeitgenössischen Kunstpositionen.“
Farben und Lieder der Revolution
In ihrem Fokus steht die Sprache des gewaltlosen Widerstands gegen Machtstrukturen. „Ein Thema von hoher Aktualität, mit dem sich Jermolaewa in ihrer künstlerischen Arbeit jedoch schon seit langem intensiv auseinandersetzt“, so Spindler. So inszenierte sie u.a. in der aktuellen Schau in Linz Chöre der baltischen Staaten, die Revolutionslieder gegen Russland singen. Einiges, das hier noch bis Anfang März ausgestellt ist, könnte auch in Venedig zu sehen sein.
Die Welt dreht sich schnell
Insgesamt wird der Biennale-Beitrag um gewaltlosen Widerstand mit aktuellen Bezügen kreisen, sogar Klimaaktivismus in Museen wird eine Rolle spielen, lässt das Duo durchblicken: „Die Welt dreht sich derzeit schnell, wir bleiben zugleich flexibel“, so Spindler. Das knapp bemessene Budget von 550.000 Euro will man mit Sponsoren aufbessern.
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