Zwei junge Grazerinnen wollten „obercoole Dinge“ tun und gingen mit Messern auf Passanten los. Ein Zufallsopfer überlebte knapp. Nun landen die beiden 18-Jährigen vor Gericht.
Es ist unvorstellbar, welche Todesängste ein Grazer Student im Februar 2022 in der Mondscheingasse durchlebte. Mit Messern gingen zwei Frauen grundlos auf ihn los - ein Zufallsopfer. Von vorne und von hinten attackierten ihn die damals 18-Jährigen. „Er führte panisch an zwei Fronten einen Überlebenskampf“, heißt es in der Anklage.
13 blutende Wunden
Der 23-Jährige erlitt 13 (!) klaffende, stark blutende Wunden. Acht im Rücken, zwei im Brustkorb, zwei im Gesicht und eine im Kieferbereich. Nur dem Zufall ist es zu verdanken, dass der Grazer noch lebt.
Kurz vor dieser Wahnsinnstat hatten die beiden Frauen bei einem entfernten Bekannten, der sie nicht in die Wohnung lassen wollte, auf der Gemeinschaftstoilette am Gang Feuer gelegt. Ein Freund der Bekanntschaft sprach die 18-Jährigen, die nach dem Brandanschlag im Stiegenhaus fröhlich vor sich hin kicherten, darauf an. Da zückte eine der beiden ein Küchenmesser und sagte ruhig und emotionslos: „Ich stech dich ab!“
Angeklagt wurden versuchter Mord, Sachbeschädigung und versuchte schwere Nötigung. Der Prozess beginnt am 9. März.
Gerichtssprecherin Barbara Schwarz
Der Grazer konnte die Attacke abwehren und sich in der Wohnung seines Freundes verbarrikadieren. Hätte ihn das Messer erwischt, wäre er wohl tot.
Drittes Opfer mit Küssen zum Murufer gelockt
Auf der Jagd nach ihrem nächsten Opfer rannten die 18-Jährigen Richtung Mur. Sie wollten noch etwas „Obercooles“ erleben. Sie pöbelten Passanten an und drohten ihnen. Ins Visier geriet schließlich ein Iraker.
Mit Komplimenten lockten sie den 17-Jährigen zum Murufer. Sie flirteten, versuchten, ihn zu küssen. Plötzlich spürte er, wie etwa Scharfes seine Kopfhaut durchdrang. Sie hatten auf ihn eingestochen. Er rannte geistesgegenwärtig davon. Das rettete sein Leben.
Der Prozess beginnt Anfang März. Die Frauen belasten sich gegenseitig. Der Gutachter empfiehlt wegen der Gefährlichkeit eine Einweisung.
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