Die Vorarlbergerin Julia Grabher hat ihr Debüt bei einem Tennis-Grand-Slam verloren. Die 26-Jährige unterlag am Dienstag in der ersten Runde der Australian Open im ersten Tour-Duell mit der als Nummer 16 gesetzten Estin Anett Kontaveit 2:6,3:6. Die auf einem Außenplatz ausgetragene Partie war wegen großer Hitze für rund drei Stunden beim Stand von 1:1 unterbrochen worden. Da davor auch Dominic Thiem ausgeschieden war, ist Österreich in den Einzelbewerben nicht mehr vertreten.
„Ich habe teilweise echt gut gespielt, es aber nicht geschafft, über das ganze Match hindurch gut zu servieren und zu retournieren“, resümierte die 26-Jährige. Deshalb falle die Bilanz bei der Major-Premiere auch „durchwachsen“ aus. „Dass es mir nicht gelingt, konstant gut zu spielen, ist noch der Riesen-Unterschied zu den Spielerinnen auf ihrem Niveau. Da heißt es in den nächsten Monaten daran arbeiten, dass ich das Level konstant spielen kann.“
„Mein ganzes Leben dafür trainiert“
Der Sieg in der 1. Auckland-Runde bleibt damit vorerst ihr einziger in der laufenden Saison. Vor Melbourne hatte sie in der Qualifikation von Hobart nicht reüssieren können. Ihren nächsten Fix-Auftritt hat die Nummer 85 der Welt, die ihre Saisonvorbereitung auf Teneriffa absolviert hatte, beim Heimturnier Upper Austria Ladies in Linz, das am 6. Februar startet. „Linz auf jeden Fall, ob ich zuvor noch was anderes spiele, muss ich erst schauen“, hielt sich Grabher alles offen. Das Event in Oberösterreich fand 2022 nicht statt, im Jahr davor war Grabher in der ersten Runde an der Französin Alize Cornet in zwei Sätzen gescheitert.
Bei ihrem ersten Auftritt im Hauptbewerb der Australian Open spielte auch die Nervosität eine Rolle. „Das erste Match war natürlich was Besonderes. Ich habe mein ganzes Leben dafür trainiert, dass ich in einem Grand-Slam-Hauptbewerb spielen kann. Ich war ein bisschen nervös und angespannt. Ich habe zwar versucht zu denken, es ist ein normales Match, das ich schon 100 Mal gespielt habe, das ist mir aber nicht ganz gelungen“, gab die Dornbirnerin zu.
Grabher fand in ihrem ersten Return-Game eine Breakchance vor, vergab diese, ehe bei 1:1 das Spiel vorerst gestoppt wurde. „Ich bin gut gestartet und mit der Hitze eigentlich recht gut klargekommen, mir hätte es sicher nichts ausgemacht, weiter zu spielen“, sagte die Rechtshänderin. Nach der Wiederaufnahme hielt sie zumindest vorerst noch mit der favorisierten Kontaveit mit. Der gelang dann in einem umkämpften Game das 4:2 und damit der entscheidende Bonus.
Grabhers Widerstand war gebrochen, sie verlor acht Spiele in Folge. „Ich hatte kein Percentage mehr beim ersten Aufschlag, meinen zweiten hat sie immer richtig attackiert, ich habe daher im Prinzip jeden Punkt in der Defensive gestartet“, verlautete Grabher. Erst bei 0:4 im zweiten Satz schrieb Österreichs Nummer eins wieder an. „Da habe ich angefangen besser zu retournieren, den Aufschlag besser zu lesen und gesehen, dass das Match viel offener sein kann. Es ist megaschade, dass es bis 0:4 gedauert hat, bis ich im Match drinnen war“, so Grabher.
Die Wende gelang trotzdem nicht mehr. Die Baltin - im Juni 2022 Weltranglisten-Zweite - kassierte zwar noch ein Rebreak zum 2:4, servierte dann aber nach 71 Minuten recht locker aus.
Im Männer-Doppel steigen Österreichs Vertreter erst ins Turnier ein. Die Wien-Sieger Alexander Erler/Lucas Miedler saßen bei Thiems Niederlage in dessen Box und beginnen ihr Grand-Slam-Debüt gegen Rohan Bopanna/Matthew Ebden. Der Inder und der Australier sind als Nummer zehn gesetzt. Der Vorarlberger Philipp Oswald tritt mit dem Argentinier Guillermo Duran gegen die Australier Max Purcell/Jordan Thompson an.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.