Verlies überlebt

4. Kampusch-Buch: „Warum Erfahrung nicht teilen?“

Österreich
17.01.2023 16:01

Natascha Kampusch hat im letzten Jahr ihr viertes Buch unter dem Titel „Stärke zeigen. Bewältigungsstrategien für ein kraftvolles Leben“ veröffentlicht. Ein Werk, das jetzt zur richtigen Zeit komme, wie die Autorin selbst erzählt. „Es ist ein Buch, das jeder Generation auch längerfristig über die Jahrzehnte helfen wird. Es ist nichts, was dem Zeitgeist speziell entsprungen ist, was aber sehr gut in diese Zeit hineinpasst.“ Kampusch möchte Menschen an dem Punkt abholen, an dem sie sind. „Es soll keine Belehrung sein“, erklärt sie im Talk mit Jana Pasching. Mittels ihrer persönlichen Biografie könne der Ratgeber vielmehr als „leitende Hand“ gesehen werden.

16 Jahre ist es her, dass Natascha Kampusch aus ihrem Verlies in Niederösterreich geflohen ist. Bücher hat sie bereits einige geschrieben, wieso entscheidet sie sich jetzt dafür, einen Ratgeber zu schreiben? „Ich wollte damals nicht unangenehm auffallen, in dem ich so tat, als hätte ich die Weisheit mit dem Suppenlöffel inhaliert“, erklärt Kampusch. „Deshalb habe ich mich zurückgehalten.“ Mittlerweile sei sich Kampusch ihrer persönlichen Stärke so bewusst, dass sie sich frage: Warum sie nicht mit anderen Leuten teilen?

Die Autorin möchte mit ihrem Buch jenen helfen, die sich selbst in einer schwierigen Situation befinden. Man müsse seinen Wunden Zeit geben und solle seine eigene Entwicklung nicht minutiös verfolgen. „Das Leben ist das Leben, das was passiert ist, ist passiert, man sollte es nicht verdrängen, man muss es auch nicht immer wieder speziell aufwärmen“, so Kampusch. Oft sehe man es erst im Nachhinein, was man geschafft habe. Im Moment selbst komme man sich nicht besonders stark vor, so Kampusch. 

Was macht Kampusch heute? 
Natascha Kampusch lebt derzeit finanziell - unter anderem - von ihren Büchern, wie sie erklärt. Auf der Straße werde sie noch heute oft erkannt, darunter seien auch viele Menschen, die sie eher kritisch betrachten. Schon bei ihrem ersten Interview, damals gegenüber dem ORF, erklärte die damals erst 18-jährige Kampusch im Fernsehen, kein Opfer sein zu wollen. Das hätten viele nicht verstanden, so die Autorin. Heute verbringe sie ihre Freizeit gerne in der Natur und mit dem Reiten, wie sie erzählt.

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