Über der Ostsee
Russischer Jet „begleitet“ deutsches Flugzeug
Über der Ostsee ist es am Montag zu einem Zwischenfall gekommen. Nach Angaben Russlands hat sich ein deutsches Militärflugzeug dem russischen Luftraum genähert, woraufhin ein Kampfjet aufgestiegen sei, um einen deutschen Seefernaufklärer vom Typ Lockheed P-3C Orion zu „begleiten“.
Die als „fliegendes Auge der Marine“ bekannte Maschine der Bundeswehr habe vor Erreichen des russischen Luftraums abgedreht. Dann sei auch der russische Su-27-Kampfjet zu seinem Basisflughafen zurückgekehrt, hieß es weiter.
Das Flugzeug dient der Bundeswehr zur Aufklärung, der Seeraumüberwachung und der U-Boot-Jagd. Acht Stück gehören zum Marinefliegergeschwader 3 „Graf Zeppelin“. Beim Modell P-3C Orion handelt es sich um das größte Kampfflugzeug der Bundeswehr. An Bord hat der Seefernaufklärer dabei Radar, Laserentfernungsmesser und eine Infrarot-Video-Kamera-Kombination.
Marine bestätigt Vorfall bei „Routineflug“
„Eine Verletzung der russischen Staatsgrenze wurde verhindert“, betonte das russische Ministerium. Auch ein Sprecher der deutschen Marine bestätigte mittlerweile den Vorfall. Es habe sich dabei um einen Routine-Aufklärungsflug im internationalen Luftraum vor Kaliningrad gehandelt.
In der russischen Exklave am südlichen Rand des Baltikums befindet sich ein militärisch stark ausgebauter Vorposten Moskaus. Laut unbestätigten Berichten sollen dort auch Iskander-Mittelstreckenraketen mit einer Reichweite von bis zu 500 Kilometern gelagert sein. Auch die russische Ostseeflotte ist dort beheimatet.
Spannungen in der Ostsee
Derartige Abfangaktionen stellen dabei keine Seltenheit dar. Die Spannungen im Luftraum über der Ostsee zwischen NATO-Streitkräften und Russland häufen sich aber seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar vergangenen Jahres.
So hatte etwa im Mai des vergangenen Jahres ein über der Ostsee anfliegendes russisches Aufklärungsflugzeug die deutsche Luftwaffe alarmiert. Daraufhin stiegen zwei Eurofighter zu einem Alarmstart auf, um das russische Flugzeug im internationalen Flugraum von Deutschland wegzuleiten.
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