Laut der Staatsanwaltschaft sind die Gutachten und Erhebungen zur Schussabgabe auf einen von Jugendlichen gestohlenen Kastenwagen in St. Johann im Tiroler Bezirk Kitzbühel fertig. Neunmal feuerten die Beamten ab. Ein Sachbearbeiter prüft die Ergebnisse noch, dann folgt ein Bericht an das Ministerium.
Beinahe fünf Monate ist es her, dass ein verdächtiger Kastenwagen, der als gestohlen gemeldet war, in das Visier einer Polizeistreife in Wörgl geriet. Die „Tiroler Krone“ berichtete mehrmals. Nochmals zur Erinnerung: Am 26. August gegen 5 Uhr sichteten Beamte das Fahrzeug, in dem drei Jugendliche - zwei 14-jährige Einheimische und ein 13-jähriger Russe - saßen. Als die drei Burschen die Beamten sahen, lieferten sie sich eine wilde Verfolgungsjagd. Diese endete auf den Eisenbahngleisen in St. Johann.
Polizei feuerte neun Schüsse ab
Vermutlich wegen eines Reifenplatzers nahmen die Polizisten einen Knall wahr. Nicht wissend, wer sich in dem Fahrzeug befand, eröffneten sie das Feuer. Neun Schüsse trafen den Kastenwagen. Einer der beiden 14-Jährigen wurde getroffen und an der Hand und Schulter verletzt. War der Gebrauch der Schusswaffe und vor allem das neunmalige Abdrücken gerechtfertigt? Das ermittelten Polizeibeamte aus Kärnten sowie die Staatsanwaltschaft.
Die „Tiroler Krone“ ist nach wie vor an dem Fall dran. Und eventuell gibt es bald endlich Ergebnisse.
Der Sachbearbeiter sieht sich die Ergebnisse nun genau an.
Hansjörg Mayr, Staatsanwaltschaft Innsbruck
Ermittlungen beendet, bald Bericht an das Ministerium
Denn laut Hansjörg Mayr, dem Sprecher der Innsbrucker Staatsanwaltschaft, „sind die Ermittlungen sowie die Gutachten mittlerweile abgeschlossen“. Was dabei herauskam, sagt Mayr noch nicht. Der Grund: „Der Sachbearbeiter sieht sich die Ergebnisse nun genau an. Anschließend erfolgt ein Bericht an das Ministerium in Wien.“ Mayr glaubt, dass das Endergebnis bald auf dem Tisch liegt.
„Krone“-Kommentar: Dubioser Beigeschmack
„Immer wieder sonntags“ lautet der Titel eines Schlagerhits von „Cindy und Bert“ aus dem Jahr 1973. Zwar nicht sonntags, aber jede Woche am Montag ruft die „Tiroler Krone“ bei Hansjörg Mayr an, um nach neuen Ergebnissen zu dem Schusswechsel in St. Johann zu fragen. Bisher kam „immer wieder montags“ dieselbe Antwort: Dass die Ermittlungen laufend seien. Fast schon ein Wunder ist es, dass nun offenbar alle Erhebungen und Gutachten abgeschlossen sind und nach dem Sachbearbeiter Wien am Zug ist.
Der gelernte Österreicher weiß: Die Mühlen in unseren Ministerien mahlen oft überaus langsam. Ob ein Ergebnis tatsächlich demnächst auf dem Tisch liegen wird, bleibt abzuwarten. Die „Krone“ bleibt an dem Fall natürlich dran. Wundern darf man sich jedenfalls, dass sich die Ermittlungen schon bald fünf Monate hinziehen. Das hat für mich einen überaus dubiosen Beigeschmack.
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