Die Einwanderungsbehörde steht derzeit unter Beobachtung. Ein neuer Bericht von Betroffenen zeichnet ein desaströses Bild.
Neben dem Stadtrechnungshof haben nun auch SOS Mitmensch, Experten von NGOs sowie Betroffene ihre Erfahrungen mit der MA 35 gesammelt und diese in einem Bericht zusammengefasst. Urteil: „Die MA 35 macht vielen Menschen Angst!“
Zwar gebe es einen Reformprozess, doch „die Ergebnisse kommen nicht bei den Menschen an“, heißt es von SOS Mitmensch. So seien zwar mehr Mitarbeiter eingestellt worden, diese würden aber zu keiner spürbaren Verbesserung führen.
Bei der MA 35 kann wirklich alles passieren, aber ganz oft passiert auch einfach nichts.
Menschenrechtsanwältin Julia Ecker
„Bekomme halt auf freundliche Art nichts“
Anwältin Julia Ecker geht mit dem Amt noch härter ins Gericht: „Früher war es so, dass man häufig keine Informationen bekommen hat. Nun bekomme ich weiter keine, dies aber auf freundliche Art und Weise.“ Konkret orten die Autoren des Berichts gleich mehrere Baustellen.
Dazu zählen Wartezeiten von bis zu zwei Jahren bis zum effektiven Start eines Einbürgerungsverfahrens, mangelhafte Kommunikation der Behörde („Rückrufe sind oft ein Glücksspiel“), Verlust von Dokumenten, unübersichtliche Online-Aufbereitung von Informationen sowie ein unprofessionelles und als diskriminierend empfundenes Verhalten einzelner Mitarbeiter. Diese habe man übrigens auch den zuständigen Stellen der Stadt bereits gemeldet.
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