Seit dem Jahr 1994 hat die Kärntner Politik mehr als ein Dutzend Mal versucht, gegen das Atomkraftwerk zu agieren. Alle Resolutionen landeten aber sehr rasch im Reißwolf, manchmal in dem in Laibach.
Das Spiel wiederholt sich seit mehreren Jahrzehnten: Die einst jugoslawischen Behörden, danach die slowenischen und kroatischen Eigentümer beharren auf ihrem Atomreaktor in Krško, versprechen das Blaue vom Himmel und garantieren höchste Sicherheit. Dessen ungeachtet verabschiedet die Kärntner Politik - entweder auf der Ebene des Landtages oder in der Landesregierung - empörte Protestnoten. Modernerweise werden diese sehr oft Resolutionen genannt. Die werden manchmal auch über die Karawanken geschickt und dort diskussionslos entsorgt. Der Reißwolf in Laibach freut sich nach jeder Resolution über neue Nahrung.
Die „Krone“ wollte daher wissen, wie viele derartige Protestresolutionen im Gebäude am Arnulfplatz oder im Landhaus bereits verabschiedet worden sind. Andreas Schäfermeier, der Sprecher von Landeshauptmann Peter Kaiser, machte sich auf dem Weg ins Archiv und begann eine Inventur der erfolglosen Proteste gegen den maroden Atommeiler.
„Seit dem Jahr 1994 hat Kärnten insgesamt 15 Resolutionen gegen Krško verabschiedet“, so Schäfermeier über das Ergebnis seiner Nachforschungen. Wie die nunmehrige Laufzeitverlängerung für das AKW bis zum Jahr 2043 beweist, blieben sämtliche Resolutionen völlig erfolglos. Übrigens: Da sind jene Protestnoten, die die steirische Landesregierung verabschiedetet hat, noch gar nicht mitgerechnet.
Seit dem Jahr 1994 hat Kärnten insgesamt 15 Resolutionen gegen Krško verabschiedet.
Andreas Schäfermeier, LH-Sprecher
Für Landeshauptmann Kaiser ist die Entscheidung Sloweniens, das AKW in Betrieb zu halten „aus Sicht unserer Kinder und Enkelkinder schwer nachvollziehbar“. Für die grüne Landessprecherin Olga Voglauer ist die Laufzeitverlängerung ebenfalls nicht nachvollziehbar: „Es bereitet mir Sorgen, dass Krško bis 2043 betrieben werden darf. Es ist das einzige Atomkraftwerk, das in einer Erdbebenzone liegt.“
Allerdings bleibt das Atomkraftwerk nicht die einzige Bedrohung, denn in der Nähe des AKW soll ja zeitnah eine Lagerstätte für radioaktiven Müll entstehen - alles in dem erdbebengefährdeten Gebiet. Zur Verteidigung von Resolutionen: Eine war erfolgreich. Die beschäftigte sich aber mit der Forderung nach mehr Polizei-Ausbildungen in Kärnten.
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