Während auf der berühmt-berüchtigten Streif trainiert wurde, stellte die Bergbahn Kitzbühel am Dienstag konkrete Pläne und fernere Visionen für die Zukunft vor. Im Zentrum stehen Pistenraupen mit Wasserstoff-Antrieb und Lifte, die „mitdenken“ können.
Rund 500 Pistenmaschinen-Stunden machten die Streif reif für das erste Training, von vielen Seiten gab es Lob. Fast gleichzeitig präsentierte die Bergbahn, wie die Zukunft der Präparierung im zigfach ausgezeichneten Kitzbüheler Skigebiet aussehen könnte - mit Wasserstoff-Pistengeräten! „Es ist noch ein Prototyp und noch nicht im täglichen Einsatz“, schränkten Markus Straninger und Jamie Thom von der Sterzinger Firma Prinoth ein, als die 460 PS starke Maschine beim Presse-Skitag vorgeführt wurde.
Wir sprechen nicht von einem Einsatz schon morgen. Wir wollen aber bei nachhaltigen Lösungen federführend sein und Prinoth ist unser Testpartner.
Bergbahn-Vorstand Anton Bodner
Tankfüllung reicht für rund vier Stunden
Was spricht für das Gerät im schicken blauen Design? Die fünf Wasserstoff-Tanks reichen für einen rund vierstündigen Betrieb des Verbrennungsmotors, das Auftanken ist in weniger als 30 Minuten erledigt. Doch beim Tanken hakt es noch: Wasserstoff ist vor Ort nicht verfügbar.
Beim nötigen Aufbau einer Infrastruktur könnte das Wasserstoff-Großprojekt in Kufstein eine Rolle spielen. Ergänzend müsste es dann eine oder mehrere Tankstellen im Skigebiet geben. „Wir sprechen nicht von einem Einsatz schon morgen. Wir wollen aber bei nachhaltigen Lösungen federführend sein und Prinoth ist unser Testpartner“, erklärte Bergbahn-Vorstand Anton Bodner.
Gerät deutlich teurer
Derzeit spricht auch der Preis nicht unbedingt für eine Wasserstoff-Pistenraupe: „Sie kostet um die 700.000 Euro, ein Diesel-Modell 500.000 Euro“, ergänzte Vorstands-Kollege Christian Wörister. Für kleine Lifte und Flächen sind künftig auch batteriebetriebene Pistengeräte denkbar. Man sieht: Rund um die Mega-Themen Energie und Nachhaltigkeit befindet sich vieles im Umbruch.
Neue Sesselbahnen können „mitdenken“
Das größte Bauprojekt (23 Millionen Euro) im kommenden Sommer sind zwei 6er-Sesselbahnen der Firma Leitner, die im Jochberger Gebiet einen Schlepplift und eine fix geklemmte 3er-Sesselbahn ersetzen. Florian Wörgetter, technischer Leiter bei KitzSki, hob technische Neuerungen hervor: Ein Direktantrieb arbeitet fast ohne Energieverlust. Die Bahn passt von selbst die Geschwindigkeit dem Andrang an. Die Sitzheizung erkennt, ob jemand draufsitzt oder nicht. „Besser, nicht größer lautet unser Motto“, blickt Wörgetter in die Zukunft.
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