Vorräte in Finnland

EU bereitet sich jetzt auf atomare Bedrohung vor

Ausland
18.01.2023 06:00

Die EU legt in Finnland Vorräte für die Abwehr von chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Bedrohungen an. Wie die Europäische Kommission mitteilte, wurden dafür am Dienstag 242 Millionen Euro freigegeben. 

Das Geld soll zum Beispiel zur Anschaffung von Impfstoffen, Gegenmitteln, Medizinprodukten und Messgeräten genutzt werden. Im Ernstfall würden die Hilfsgüter dann von Finnland aus in betroffene EU-Staaten oder Partnerländer geliefert.

„Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die Notwendigkeit betätigt, die Abwehrbereitschaft der EU zu stärken“, sagte der zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic.

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Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die Notwendigkeit betätigt, die Abwehrbereitschaft der EU zu stärken.

EU-Kommissar Janez Lenarcic

Die Reserven würden künftig ein wichtiges Sicherheitsnetz bieten und eine schnelle und koordinierte Reaktion ermöglichen.

Russischer Verteidigungsminister kündigt Umbau der Armee an
Unterdessen kündigte Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu einen Umbau der Armee an, um die vom Kreml geforderte Aufstockung der Truppenstärke umzusetzen. Nur durch strukturelle Veränderungen der Streitkräfte sei es möglich, Russlands Sicherheit zu gewährleisten, sagte Schoigu am Dienstag bei einer Sitzung des Verteidigungsministeriums. Kremlchef Wladimir Putin hatte kurz vor Silvester angekündigt, die Zahl der Soldaten von 1,15 auf 1,5 Millionen zu erhöhen.

Ein russischer Panzer (Bild: AP)
Ein russischer Panzer
Ein Militärtraining in Russland (Bild: Associated Press)
Ein Militärtraining in Russland

Russische Reaktion auf NATO-Beitritt Finnlands & Schwedens?
Laut Schoigu sollen dazu nun zwei große Territorialeinheiten geschaffen werden, die mehrere Waffengattungen vereinen; der Moskauer und der Leningrader Wehrkreis. In den von Russland annektierten ukrainischen Gebieten sollen ebenfalls selbstständige Militäreinheiten aufgebaut werden. Daneben kündigte Schoigu die Aufstellung eines Armeekorps in der nordrussischen Teilrepublik Karelien an. Dies könnte eine Reaktion auf den geplanten NATO-Beitritt der skandinavischen Länder Schweden und Finnland sein.

Gestärkt werden solle auch die Kampfkraft der Flotte, der Luftwaffe und der Raketenstreitkräfte, forderte Schoigu. Die Erneuerung der Strukturen soll demnach im Zeitraum zwischen 2023 und 2026 abgeschlossen werden. Wegen einer Vielzahl von Niederlagen im Angriffskrieg gegen die Ukraine ist die Militärführung in Moskau mit zahlreichen Problemen und Unzulänglichkeiten konfrontiert, die nun behoben werden sollen.

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