Hubschrauber-Unglück
Ukraine: Innenminister bei Absturz getötet
Bei einem Hubschrauberabsturz sind am Mittwochmorgen nahe der Hauptstadt Kiew laut Behördenangaben sowohl der ukrainische Innenminister Denys Monastyrskyj, sein Stellvertreter und 16 weitere Menschen ums Leben gekommen.
Bei dem Absturz in der Nähe eines Kindergartens in der Kleinstadt Browary seien alle neun Personen an Bord des Helikopters und mindestens neun weitere am Boden getötet worden, teilte das Büro von Präsident Wolodymyr Selenskyj mit. Zu den Toten zählen auch der Vize-Innenminister Jehwhenij Jenin und ein Staatssekretär. Mindestens drei Kinder waren ebenfalls unter den Opfern.
Selenskyj: „Unaussprechlicher Schmerz“
29 Menschen, darunter weitere Kinder, wurden offiziellen Informationen zufolge verletzt in Krankenhäuser eingeliefert, Rettungskräfte und Polizisten seien am Ort des Geschehens im Einsatz. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnet den Absturz als eine „schreckliche Tragödie“, die „unaussprechlichen Schmerz“ auslöse. Der Präsident erklärt auf dem Kurznachrichtendienst Telegram, die genaue Zahl der Opfer werde ermittelt.
Der Gouverneur der Region Kiew, Olexij Kuleba, teilte über den Kurznachrichtendienst Telegram mit: „Zum Zeitpunkt dieser Tragödie befanden sich Kinder und Personal in der Kindertagesstätte.“ Mehrere verhüllte Leichen lagen in einem Hof in der Nähe des beschädigten Kindergartens. Trümmer lagen über einen Spielplatz verstreut. Auf Videos in sozialen Medien war zuvor ein brennendes Gebäude zu sehen, und man konnte Menschen schreien hören. Von ukrainischer Seite gab es keine Angaben, ob es zu dem Zeitpunkt des Absturzes russische Angriffe in dem Gebiet gegeben habe.
Browary zu Beginn des Krieges heftig umkämpft
Browary liegt rund 20 Kilometer vom Stadtzentrum Kiews entfernt. In den ersten Tagen des am 24. Februar 2022 begonnenen russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hatte es in der Stadt heftige Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Kräften gegeben.
Laut dem Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ihnat, handelte es sich um einen Hubschrauber des Typs Airbus H225. Eine Kommission werde die Ursachen untersuchen. „Das wird nicht nur ein bis zwei Tage dauern, denn die Untersuchung einer Flugkatastrophe braucht eine gewisse Zeit“, sagte Ihnat. Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) hatte 2016 gegen den H225 wegen Sicherheitsbedenken ein vorläufiges Flugverbot verhängt.
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