Online-Schlagabtausch

So tobt der Niederösterreich-Wahlkampf im Internet

Niederösterreich
18.01.2023 11:40

Wenn ein Urnengang bevorsteht, wird regelmäßig auch das Internet zu einer Art „Battleground“. Die Landtagswahl in Niederösterreich am 29. Jänner stellt hier keine Ausnahme dar. Geprägt war der bisherige Wahlkampf auf den diversen Online-Plattformen von skurril wirkenden Plakaten und Videoausschnitten, von Scharmützeln unter Kommunikationsmitarbeitern der Parteien und einem ominösen Countdown.

„der rote hanni“ als Schriftzug und Spitzenkandidat LH-Stellvertreter Franz Schnabl mit ausgebreiteten Armen - ein solches Plakatsujet wurde von der SPÖ am 10. Jänner online publiziert. Rasch machte die Anspielung auf Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) in sozialen Netzwerken die Runde. 

Interpretiert werden konnte das Sujet als Reaktion auf ein vom ÖVP-Wahlkampfauftakt stammendes Kurzvideo von Mikl-Leitner („Es steht viel auf dem Spiel“), das im Netz mit vielfältigen Kommentaren versehen quasi viral gegangen war.

Schnabl bezeichnete Sujet als „Satire“
Tags darauf bezeichnete Schnabl selbst das laut eigenen Angaben nur online vorhandene und nicht plakatierte Sujet bei einem medialen Auftritt als „Satire“ bzw. „Osterei“. Ziel sei gewesen, Aufmerksamkeit zu erlangen. Er selbst sei „ganz sicher kein roter Hanni“. Aufsehen wurde jedenfalls erregt, vor allem auf Twitter wurde tagelang kontrovers diskutiert.

Apropos Twitter: Dort wird derzeit immer wieder Online-Schlagabtausch von Kommunikationsmitarbeitern geboten, Akteure von ÖVP und SPÖ ragen dabei heraus. Das von der Volkspartei ausgerufene Match „Blau-Gelb“ gegen „Rot-Blau“ wird hier zum Teil zur fast täglichen Routine und in vielerlei Facetten debattiert bzw. abgearbeitet.

Freiheitliche setzen stark auf Facebook
Eher auf Facebook als auf Twitter setzen indes die Freiheitlichen. Bereits im vergangenen November wurde dort an einem Wochenende ein Countdown platziert, der in der Veröffentlichung eines Videos von Landespartei- und Klubobmann Udo Landbauer gipfelte. Dieser kündigte darin an, Landeshauptmann werden zu wollen und verschaffte dem Wahlkampf somit einen frühen, der virtuellen Welt entsprungenen Diskussionspunkt.

Der Spitzenkandidat zur NÖ-Landtagswahl, Udo Landbauer, und FPÖ-Parteichef Herbert Kickl (Bild: APA/ALEX HALADA)
Der Spitzenkandidat zur NÖ-Landtagswahl, Udo Landbauer, und FPÖ-Parteichef Herbert Kickl

Gefühlt etwas ruhiger treten Grüne und NEOS im Netz auf. Gebaut wird u.a. auf Videobotschaften der Spitzenkandidatinnen Helga Krismer und Indra Collini sowie auf ein Angebot an Sachinformationen zur Wahl und den als wichtig erachteten Themen.

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