18.01.2023 17:05

„NÖ Krone“-Chef:

„Friedlich wird es erst nach der Wahl“

Niemand wollte einen schmutzigen Wahlkampf, passiert ist es trotzdem: anonyme Anzeigen und Anschwärzungen. Die politische Stimmung ist nicht gut, erklärt Lukas Lusetzky, der Chefredakteur der niederösterreichischen „Krone“, im krone.tv-Talk. Friedlich werden könne es erst nach der Wahl. „Am 30. Jänner ist es wieder vorbei, vielleicht kann man dann auch wieder konstruktiver zusammenarbeiten. Wovon ich nicht ausgehe, ist, dass alle dann im Amt bleiben.“ Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), Franz Schnabl (SPÖ) und Udo Landbauer (FPÖ) - das werde sich auch am 30. Jänner nicht ausgehen.

Wirklich erschüttern würde die ÖVP ein Ergebnis mit einem Dreier davor, so Lusetzky. „Bei 39, 38 oder 37 Prozent bin ich mir sicher, dass der Sessel der Landeshauptfrau wackeln würde.“ Die bereits oft genannten 40 Prozent seien die Schmerzgrenze, wobei alles oberhalb davon der ÖVP nach der Wahl Rückenwind geben könne. Die FPÖ hingegen werde wohl mit ziemlicher Gewissheit ihr historisch bestes Ergebnis einfahren können. Hier würden auch die Geschehnisse auf Bundesebene Einfluss nehmen.

Das von der ÖVP vorab angekündigte Fairnessabkommen, das letztendlich von keiner Partei unterzeichnet wurde, hätten die anderen Parteien als Maulkorb empfunden, so Lusetzky. Die Grenze zwischen Kritik und politischem Foul sei hier sehr schwer festzumachen. Immerhin gibt es einige Themen, die Niederösterreich vor dem Wahlkampf beschäftigen, sei es die Inseraten-Affäre oder die Causa rund um die Prüfung des Landesrechnungshofs.

Lukas Lusetzky, Niederösterreich-Redaktionsleiter der „Krone“ (Bild: krone.tv)
Lukas Lusetzky, Niederösterreich-Redaktionsleiter der „Krone“

Viele Themen würden in der Luft hängen, so Lusetzky. Sowohl bei den Vorwürfen gegen den Landesdirektor des ORF-Niederösterreich, Robert Ziegler, als auch bei der Prüfung des Landesrechnungshofs (Stichwort ÖVP-Inseratenaffäre) könne man sich vor der Wahl keine handfesten Ergebnisse erhoffen. „Konkrete Informationen wird es bis zur Wahl nicht geben, wir gehen aber davon aus, dass vor der Wahl dennoch das eine oder andere ans Tageslicht kommt.“ Sämtliche Streitereien würden „viel Energie kosten, mit der man auch andere Probleme hätte lösen können, wie etwa die Energiepreis-Problematik“, so Lusetzky.

Den ganzen Talk mit Lukas Lusetzky sehen Sie im Video oben. Krone LIVE sehen Sie Montag bis Freitag ab 9 Uhr.

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