Noch sind die Auftragsbücher der Bauunternehmer in Vorarlberg gut gefüllt - aber in naher Zukunft schon wird die Lage nicht mehr allzu rosig sein. Die Gründe sind die mittlerweile altbekannten: drei Jahre Pandemie, Ukrainekrieg, damit verbunden hohe Energiepreise, Inflation und höhere Materialpreise.
In der Baubranche kommt es zu einer massiven Konjunkturverlangsamung. Nach jahrelangen Zuwächsen muss nun erstmals wieder mit Rückgängen beim Auftragsvolumen gerechnet werden - teils in drastischer Höhe. Besonders prekär stellt sich die Lage im Wohnbau dar: Hier wirken gleich mehrere Faktoren ungünstig zusammen. Heimische Bauunternehmer und Wohnbauträger rechnen mit einem Rückgang, vereinzelt wird sogar von einem zeitweiligen Stillstand ausgegangen, wie es aus der Wirtschaftskammer Vorarlberg dazu heißt. Einschätzungen, dass die Errichtungskosten zukünftig sinken werden, teilen die Branchenvertreter nicht. Im Gegenteil: Bei Beton und Baurohstoffen wurden bereits weitere Preissteigerungen bis zu 20 Prozent angekündigt.
Politik zum Handeln aufgefordert
Negativ wirken sich auch die neuen Richtlinien bei der Kreditvergabe aus. So hemmen sowohl die höhere Eigenmittelquote als auch die höheren Zinsen den Eigentumserwerb. Zudem wirken auch die volatilen Energiepreise als Hemmschuh. Die Bauunternehmer hoffen auf entsprechende Entschärfungen der Lage vonseiten der Politik - und eine Anhebung des maximalen Grundkostenanteils bei der Wohnbauförderung.
Zu kämpfen habe die Baubetriebe auch mit den gestiegenen Energie- und Materialpreisen. Diese können nicht immer an die Auftragsgeber weitergegeben werden. Für das Jahr 2023 wird in allen Bereichen ein Rückgang des Auftragsvolumens im zweistelligen Bereich erwartet.
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