Nach dem Sommer kämpfte sich Leo Querfeld in Rapids Startelf, war auch unter Trainer Zoki Barisic der einzig „gesetzte“ Innenverteidiger. Aber sein Vertrag in Hütteldorf läuft aus, noch hat er nicht verlängert. Da droht Grün-Weiß abzublitzen. Denn zwei fertige Angebot aus Deutschland sollen ihm vorliegen.
Die „Krone“ fragte im Camp in Belek bei Querfeld nach - und traf dabei auf einen unglaublich fokussierten, zielstrebigen, reifen und durchgeplanten Jungprofi. Der erst 19-jährige Schüler sprach über...
... seinen Durchbruch:
Es ist schnell gegangen, ich war selbst überrascht, viele hatten mir das nicht zugetraut. Aber ich muss und werde hart weiterarbeiten, habe noch nicht ausgelernt. Ich bin noch weit weg vom Optimum.
... das letzte Jahr mit Rapid:
Es ist normal, dass nicht immer alles rund läuft. Aber trotz der negativen Stimmung im Verein, habe ich meine Chance bekommen, Stammspieler zu werden. Dazu durfte ich die U19-EM im Sommer spielen, ein cooles Turnier - es war das bisher beste Jahr in meiner Karriere.
... seine Einstellung:
Ich trainiere, arbeite viel, bin sehr diszipliniert. Das habe ich vielleicht von meinen Brüdern mitbekommen. Sie sind auch Leistungssportler, aber Ruderer, da müssen sie anders, mehr als wir trainieren. Da habe ich gemerkt, dass nur Arbeit, Fleiß und Leiden zum Erfolg führt.
... seine Hobbys:
Dafür bleibt nach der Karriere auch noch genug Zeit. Eigentlich zeichne ich gerne, aber dafür fehlt mir auch die Zeit. Fußball und Krafttraining reichen. Ich absolviere vor oder nach jedem Training noch eine Krafteinheit.
… was an ihm noch typisch für einen 19-Jährigen ist:
Ich gehe noch zur Schule, zum Glück war ich immer ein Einserschüler. Obwohl ich zuletzt weniger in der Schule war, kann ich den Stoff alleine zuhause problemlos nachholen. Auch wenn die Zeit im Winter mit den vielen Schularbeiten stressig war.
...seine Ernährung:
Mein Vater hat zwar viele Kaffeehäuser (Anm. Landtmann), aber ich kenne seine Torten gar nicht. Als ich elf Jahre alt war, wurde meinen Eltern beim Entwicklungsgespräch bei Rapid gesagt, dass ich ein, zwei Kilo zu viel habe. Seit damals esse ich eigentlich keine Süßigkeiten mehr. Fruchtzucker allerdings schon.
...seinen Glauben:
Ich war immer im Religionsunterreicht. Mit 15 Jahren habe ich dann begonnen, die Bibel zu lesen. Mittlerweile habe ich sie ausgelesen. Wenn möglich, gehe ich jeden Sonntag in die Kirche. Vor Heimspielen in unseren Andachtsraum im Stadion, da lese ich einen Psalm, der für mich zum Spiel passt. Danach schreibe ich mir das Ergebnis auf. Vielleicht finde ich so einen Psalm, mit dem wir hoffentlich irgendwann jedes Spiel gewinnen.
...seine Ziele:
So viel Erfolg wie möglich zu haben. Das höchstmögliche wäre, die Champions League zu gewinnen.
… den Vorwurf, er denke bei den Vertragsgesprächen nur ans Geld:
Wenn Geld jetzt in meinem Alter ausschlaggebend wäre, wäre es falsch. Ich hoffe, der nächste Vertrag wird nicht der größte in meiner Karriere werden. Aber die Entscheidung jetzt ist die bisher wichtigste in meiner Karriere. Ich habe noch lange nicht ausgelernt, muss arbeiten, bin mein größter Kritiker.
... die Entscheidung:
Niemand kann in die Zukunft schauen. Ich setze mir keine Deadline. Ich werde nach meinem Gefühl gehen, glaube nicht, dass die Vertragssituation jetzt meine Leistung beeinflusst.
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