In St. Pölten platzten gestern gleich zwei Prozesse wegen häuslicher Gewalt. Vielen Opfern fällt es nicht leicht, rechtliche Konsequenzen zu ziehen. Hilfe und Unterstützung, um sich aus der Gewaltbeziehung zu lösen, finden sie etwa bei Frauenberatungsstellen oder dem Gewaltschutzzentrum.
Es zeigt symptomatisch, wie schwierig es für Betroffene ist, sich aus einer Gewaltbeziehung zu lösen: Nach dem ersten Mord im heurigen Jahr in Berndorf vor knapp einer Woche, sollten sich am Mittwoch zwei Männer wegen häuslicher Gewalt vor Gericht verantworten. Doch die Prozesse fanden nicht statt. In beiden Fällen kamen die Täter vorerst ungeschoren davon.
Erschreckende Fälle
Wie etwa jener 29-Jährige aus dem Mostviertel, der sieben Jahre lang seine Ehefrau bedroht, geschlagen, gewürgt und auch mit einem Besenstiel verprügelt haben soll. Doch noch vor Prozessbeginn kehrte sie zu ihrem Peiniger zurück. Auch im Bezirk Scheibbs ließ ein 48-Jähriger gegenüber seiner Angetrauten die Fäuste sprechen - bis hin zum Rippenbruch.
Doch oft schrecken Frauen vor rechtlichen Schritten zurück. „Manche Opfer brauchen mehrere Anläufe, um sich aus der Beziehung zu lösen“, so Elisabeth Cinatl von der Frauenberatung. Viele hegen auch die Hoffnung, dass sich ihr Mann ändert – aus Liebe.
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