In der Nacht auf Mittwoch nähert sich der erst im Vorjahr entdeckte Komet C/2022 E3 (ZTF) unserer Erde und wird diese in einem Abstand von rund 42 Millionen Kilometern passieren. Nahe genug, sodass man ihn - mit etwas Glück - sogar mit bloßem Auge erkennen kann. Als er vor 50.000 Jahren zuletzt so nahe kam, lebten in Europa noch die Neandertaler …
Auch als Laie kann man den grünen Kometen C/2022 E3 (ZTF) beobachten. Allerdings stört derzeit das starke Licht des zunehmenden Mondes - am 5. Februar ist Vollmond - die Sicht. Laut Experten wird man aber in der zweiten Februarwochen wieder bessere Sicht auf den Schweifstern am nördlichen Nachthimmel haben. Ein Fernglas hilft, bei sehr dunklen Verhältnissen könnte er sogar mit freiem Auge zu sehen sein.
Die Erwartungen sollten aber nicht zu hoch geschraubt werden, denn C/2022 E3 sei sicher nicht vergleichbar mit dem Kometen NEOWISE, der im Sommer 2020 gut zu sehen war, betonte Experte Alexander Pikhard von der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA) Mitte Jänner.
Der Komet mit dem Katalognamen C/2022 E3 (ZTF) wurde am 2. März 2022 an der Zwicky Transient Facility (ZTF) am Palomar Observatory in Kalifornien entdeckt. Bisher hat sich seine Entwicklung an die Helligkeitsprognosen der Astronomen gehalten. Mit Teleskopen aufgenommene Bilder zeigen eine helle, grünliche Koma (eine Wolke aus Gas und Staub, Anm.) des Kometen, einen kurzen breiten Staub- und einen langen schwachen Ionenschweif.
Komet ist nur rund einen Kilometer groß
Laut dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist der C/2022 E3 (ZTF) rund einen Kilometer groß. Er hat aber eine grünlich schimmernde, rund 50.000 Kilometer umfassende Koma (eine Wolke aus Gas und Staub, Anm.). Für die grünliche Färbung zeichnet Experten zufolge ein Gas verantwortlich, dass durch die Erwärmung an der Sonne entsteht.
Die Bahn von C/2022 E3 (ZTF) ist um mehr als 90 Grad zur Ekliptik geneigt. Nach derzeitigen Berechnungen handelt es sich um einen langperiodischen Kometen. Allerdings dürfte der Himmelskörper auf seinem Weg durch das Sonnensystem von der Schwerkraft der großen Planeten noch abgelenkt werden, sodass Aussagen über seine weitere Bahn noch nicht getroffen werden können.
Sonnenwind formt den Schweif des Kometen
Viele Kometen bewegen sich auf stark ellipsenförmigen Bahnen durch das Sonnensystem: Sie tauchen aus dessen Randbezirken auf und kommen der Sonne sehr nahe, wobei sie antauen und dadurch der häufig spektakuläre Schweif entsteht. Dieser wird vom sogenannten Sonnenwind geformt, einem beständigen Teilchenstrom unseres Zentralgestirns, der das Gemisch aus Staub und Gas vom Kometen wegbläst.
Kometen gelten als Überbleibsel der Entstehung unseres Sonnensystems vor rund 4,6 Milliarden Jahren. Sie bestehen aus einer Mischung aus Eis, Staub und Gestein und werden deshalb oft auch mit schmutzigen Schneebällen verglichen. Das Eis enthält dabei nicht nur gefrorenes Wasser, sondern unter anderem auch Kohlendioxid („Trockeneis“), Methan und Ammoniak.
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