Die Australian Open haben am Tag nach dem topgesetzten Rafael Nadal auch die Nummer zwei des Turniers verloren. Der Norweger Casper Ruud musste sich in seinem Zweitrunden-Match am Donnerstag in Melbourne dem US-Amerikaner Jenson Brooksby in vier Sätzen geschlagen geben.
Mit einem Finaleinzug beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres hätte Ruud auch erstmals die Führung in der Weltrangliste übernehmen können. Diese bleibt der aktuellen Nummer drei im Ranking nun verwehrt.
Ruud war gegen Brooksby, der in der Vorwoche bereits das Halbfinale des Vorbereitungsturniers in Auckland erreicht hatte, von Beginn an im Hintertreffen. Der Außenseiter hatte bereits im dritten Satz bei eigenem Aufschlag drei Matchbälle. Am Ende setzte er sich mit 6:3,7:5,6:7(4),6:2 durch. Ruud ist damit bei den Australian Open noch nie weiter als bis ins Achtelfinale vorgedrungen. Auf seinen ersten Grand-Slam-Titel muss der 24-jährige Vorjahresfinalist der French Open und der Australian Open weiter warten.
Für Ruud ist es eine vergebene Chance. Ein Finaleinzug hätte den 24-Jährigen auf den Tennis-Thron gehievt, wenn nicht der Grieche Stefanos Tsitsipas gleichzeitig das Turnier gewonnen hätte. Nach dem vorzeitigen Aus von Nadal und Ruud bleiben von ursprünglich vier Spielern, die Carlos Alcaraz an der Weltranglisten-Spitze hätten ablösen können, nur Tsitsipas und Rekordgewinner Novak Djokovic übrig. Gewinnt keiner dieser beiden Akteure das Turnier, bleibt der verletzt fehlende Spanier Alcaraz die Nummer eins.
„Nichts Ernstes“
Nach dem zweiten Satz nahm Ruud eine medizinische Auszeit. Er hatte mit Problemen in der Bauchmuskelgegend zu kämpfen. „Es ist etwas, das ich seit zwei Jahren immer wieder spüre“, erklärte der Norweger. „Es ist nichts Ernstes, aber es kommt immer wieder zurück, also muss ich mich darum kümmern. Ich hoffe, dass ich es jetzt für lange Zeit loswerden kann.“
Nach dem Timeout lief es für den Weltranglisten-Dritten zwischenzeitlich besser, am Ende musste er Brooksbys Stärke aber anerkennen. „Casper ist ein Kämpfer. Ich bin stolz auf meine mentale Entschlossenheit da draußen“, erklärte der Sieger. Brooksby stammt wie Mackenzie McDonald, an dem am Vortag der verletzte Nadal gescheitert war, aus Kalifornien. In der dritten Runde trifft der 22-Jährige, der sein Australian-Open-Debüt im Vorjahr wegen einer Covid-Erkrankung hatte verschieben müssen, nun auf seinen US-Landsmann Tommy Paul.
Der als Nummer fünf gesetzte Russe Andrej Rublew bekommt es nach seinem Auftakterfolg gegen Dominik Thiem in der dritten Runde mit dem Briten Dan Evans zu tun. In seinem zweiten Match gegen den Finnen Emil Ruusuvuori gab Rublew zwar im Gegensatz zur Partie gegen den Österreicher einen Satz ab, setzte sich aber mit 6:2,6:4,6:7(2),6:3 durch. Rublew ist der mögliche Viertelfinal-Gegner von Djokovic, sollten beide bis dahin alle ihre Spiele gewinnen. Tsitsipas steht in der anderen Rasterhälfte.
Bei den Frauen musste sich die als Nummer 16 gesetzte Estin Anett Kontaveit, die zum Auftakt Österreichs Starterin Julia Grabher ausgeschaltet hatte, der Polin Magda Linette 6:3,3:6,4:6 geschlagen geben. Das Aus kam auch für die Nummer neun des Turniers, die Russin Veronika Kudermetowa. Sie unterlag der US-Qualifikantin Katie Volynets 4:6,6:2,2:6. Caroline Garcia (FRA-4) und Aryna Sabalenka (BLR-5) sind dagegen nach zwei Runden weiter ohne Satzverlust.
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