Tanzen, turnen, Salti schlagen - Boston Dynamics‘ Roboter „Atlas“ gilt als überaus agil. Nur eines konnte die Maschine bislang nicht: richtig anpacken und mit Objekten in seiner Umwelt interagieren. Das ändert sich nun.
Es sei Zeit für „Atlas“, neue Fähigkeiten zu erlernen und selbst Hand anzulegen, schreibt der Hersteller zu einem am Mittwoch veröffentlichten Video, das die Anpackerqualitäten des Roboters zeigt. „In diesem Video manipuliert der humanoide Roboter die Welt um ihn herum: ‘Atlas‘ interagiert mit Objekten und ändert den Kurs, um sein Ziel zu erreichen“, so Boston Dynamcis weiter. Die Maschine überschreite dabei „die Grenzen der Fortbewegung, der Wahrnehmung und der Sportlichkeit“.
„Parkour und Tanzen waren interessante Beispiele für ziemlich extreme Fortbewegung, und jetzt versuchen wir, auf dieser Forschung aufzubauen, um auch sinnvolle Manipulationen durchzuführen“, heißt es in einem Blogeintrag des Herstellers. Die Fähigkeit, einen Rückwärtssalto zu vollführen, möge für jeden, der kein Robotiker ist, beeindruckender erscheinen als das Aufheben und Ausliefern einer Tasche mit Werkzeugen. Aber ein Roboter, der Manipulationsaufgaben ausführt, benötige ein differenzierteres Verständnis für seine Umgebung, weshalb man die Steuerungssoftware des Roboters „ziemlich stark verbessern“ musste.
„Das ist die Zukunft der Robotik“
Ingenieur Ben Stephens zeigt sich vor allem vom Umgang des Roboters mit einem Holzbrett beeindruckt: „Da passiert eine Menge, und alles geht sehr schnell“, erläutert er. Anstatt sich vorsichtig umzudrehen, führe „Atlas“ einen 180-Grad-Sprung aus, während er das Brett hält, was bedeute, dass das Steuerungssystem des Roboters den Schwung des Brettes berücksichtigen müsse, um ein Umkippen zu vermeiden. „Und dann platziert Atlas das Brett genau an der richtigen Stelle, um es später zu verwenden.“
Auch wenn der Weg bis dorthin noch ein weiter ist, ist „Atlas“ laut Stephens dem Ziel, reale Aufgaben mit menschlicher Geschwindigkeit auszuführen, nun einen entscheidenden Schritt näher gekommen. „Manipulation ist ein weites Feld, und wir haben noch viel Arbeit vor uns“, sagt er. „Aber dies ist ein kleiner Vorgeschmack darauf, wohin sich das Feld entwickeln wird. Das ist die Zukunft der Robotik.“
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