In Indien wurden an 92 Nistplätzen 256 versteinerte Eier von Titanosauriern gefunden. Die Funde würden mehr über die Lebensweise einiger der größten Tiere, die je unsere Erde bevölkert haben, preisgeben, berichten Forscher in einer jetzt im Fachjournal „PLOS One“ veröffentlichten Studie.
Die Eier wurden einst vermutlich von Titanosauriern gelegt, die in der späten Kreidezeit gelebt haben. Unter den Eiern habe sich auch eines befunden, das die Überreste eines zweiten Eies enthielt, so die Wissenschaftler. Das deute darauf hin, dass sich die mächtigen Sauropoden ähnlich wie moderne Vögel reproduziert haben könnten, berichten die Wissenschaftler in„PLOS One“.
Eier wurden von Lava begraben
Sechs verschiedene Arten von fossilen Eiern sind in der Lameta-Formation in Zentralindien gefunden worden. Sie stammen aus der späten Kreidezeit und wurden vermutlich während eines Vulkanausbruches von Lava begraben. Obwohl die versteinerten Eier nicht alle von verschiedenen Dinosaurier-Arten stammen, gebe es Hinweise darauf, dass in Indien mehr Titanosaurier gelebt haben könnten als die drei bislang bekannten Arten, heißt es.
„Zusammen mit den Dinosaurier-Nestern in Jabalpur im Osten und Balasinor im Westen decken die neuen Nistplätze in der Provinz Madhya Pradeshs eine Ost-West-Strecke von rund 1000 Kilometern ab“, sagt der Leiter des Forschungsteams und Koautor der Studie, Guntupalli V.R. Prasad. „Das ist eine der größten Dinosaurier-Brutstätten der Welt.“
Bildeten Titanosaurier Brutkolonien?
Die Anordnung der in Indien gefundenen Nester lasse darauf schließen, dass die Titanosaurier ihre Eier in seichten Gruben versteckt haben, wie es heutzutage Krokodile tun, berichtet das Forscherteam um Harsha Dhiman von der Universität Neu-Delhi in einer Aussendung. Vermutlich haben die Tiere Brutkolonien gebildet haben, wie es bei manchen Vogelarten üblich ist, so die Wissenschaftler.
Vor rund 66 Millionen Jahren ausgestorben
Die Titanosaurier waren eine arten- und formenreiche Gruppe sogenannter sauropoder Dinosaurier. Sie lebten vor allem während der Kreidezeit und starben als letzte Gruppe der Sauropoden erst vor etwa 66 Millionen Jahren an der Kreide-Tertiär-Grenze aus, zugleich mit allen anderen Nichtvogel-Dinosauriern. Fossilien dieser Tiere wurden auf allen Kontinenten entdeckt.
Der Bauplan dieser Pflanzenfresser ist wie bei allen Sauropoden durch einen tonnenförmigen Rumpf, einen langen Hals und einen im Verhältnis zu ihrer Größe sehr kleinen Kopf gekennzeichnet.
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