Weil sie massenhaft Parkscheine gefälscht hat, stand am Donnerstag eine 36-jährige Ex-Parkwächterin in Salzburg vor Gericht. Ihr Anwalt erklärte, dass die Frau unter großem Druck von Arbeitgeber und Magistrat gestanden habe.
„Es wurde von ihr erwartet, dass sie ausreichend Parkmandate ausstellt - ansonsten wäre es zu unangenehmen Gesprächen mit dem Arbeitgeber kommen“, erklärte Verteidiger Wolfgang Hauptmann. Was war passiert? Seine 36-jährige Mandantin hat als Mitarbeiterin einer privaten Sicherheitsfirma von September bis Dezember 2021 in Salzburg gefälschte Strafzettel verteilt. Um ihre Quote zu steigern und damit unangenehmen Gesprächen mit ihren Vorgesetzten zu entgehen, fotografierte sie alte Bilder von Falschparkern mit ihrem Handy von ihrem Datenerfassungsgerät ab.
Anschließend gab sie die Falschparker, die in Wahrheit schon zuvor bestraft worden sind, nochmals als Parksünder in ihr Terminal ein. Der Schwindel flog auf, weil sich Betroffene beim Strafamt beschwerten. Fünf Menschen bezahlten die gefälschten Strafzettel. Am 13. Dezember wurde die Frau entlassen, nachdem der Magistrat die Ungereimtheiten an die private Sicherheitsfirma gemeldet hatte.
Bewährungsstrafe wegen Amtsmissbrauchs
„Es tut mir furchtbar leid“, beteuerte die Angeklagte in ihren Schlussworten. Das Gericht verurteilte sie zu einer einjährigen Bewährungsstrafe wegen Amtsmissbrauchs. Denn obwohl sie für eine private Firma arbeitete, erfüllte sie hoheitliche Aufgaben. Das Gericht nahm beim Strafmaß auf das Geständnis und die finanzielle Situation der verschuldeten Frau Bedacht. Die Probezeit beträgt ein Jahr. Staatsanwaltschaft und Angeklagte verzichteten auf ein Rechtsmittel. Das Urteil ist somit rechtskräftig.
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