Strukturelle Korruption, eiskalte Manipulation und skrupelloser Machtmissbrauch: Mit der Titelseite der „Krone“ in der Hand ruft FPÖ-Spitzenkandidat Udo Landbauer Johanna Mikl-Leitner zum Rücktritt auf.
Wie berichtet, soll ORF-NÖ-Landesdirektor Robert Ziegler mehrfach im Sinne der Landeschefin interveniert haben. Zu einem ähnlichen Ergebnis kamen nun auch Recherchen des „Dossier“, wonach die Landeschefin seit November häufiger in der Nachrichtensendung „Niederösterreich heute“ vorkam, als alle anderen Parteien zusammen. Der ORF-Veteran bestreitet die Vorwürfe jedoch und spricht von einer „Kampagne gegen sich“.
Von struktureller Korruption, eiskalter Manipulation und skrupellosem Machtmissbrauch spricht Landbauer in der Pressekonferenz am Donnerstagvormittag. Für ihn sei es glasklar: „Die Freiheitlichen in Niederösterreich fordern den sofortigen Rücktritt von Johanna Mikl-Leitner als Landeshauptfrau.“ Mit einem Zitat von Abraham Lincoln vergleicht er den Machtmissbrauch Mikl-Leitners: „Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.“
„Vertuscht, verschleiert, verschwiegen“
Der Rücktritt von Johanna Mikl-Leitner sei das „Gebot der Stunde“. Sie sei die Drahtzieherin des Systems ÖVP, die das Vertrauen der Wähler missbraucht und sich ihr Amt als Landeshauptfrau erschlichen hätte. „Wir werden Johanna Mikl-Leitner nicht zur Landeshauptfrau wählen“, unterstrich Landbauer. Auch die Belästigungsvorwürfe im Musikschulbereich habe sie als Vorsitzende des Musikschulbeirats im Land „vertuscht, verschleiert und verschwiegen“.
Wie die ÖVP kontert
Bei der ÖVP wehrt man sich gegen die freiheitlichen Vorwürfe. „Es wird immer klarer, was Landbauer-Schnabl vorhaben: Sie wollen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner weghaben. Sie wollen sich zusammentun, sie wollen Blau-Rot statt Blau-Gelb. Was die Blauen von unserem Bundesland halten, haben sie auch schon verlautbart, statt vom Heimatland spricht Kickl über Niederösterreich vom Feindesland. So gesehen planen Landbauer-Schnabl nicht mehr und nicht weniger als einen Umsturz", erklärt Parteimanager Bernhard Ebner.
FPÖ-Abgeordnete wirbt offen für Mikl-Leitner
Auch in der FPÖ selbst rumort es aber. Landtagsabgeordnete Ina Aigner schoss - wie berichtet - in einer Videobotschaft gegen Landbauer, warf diesem „Arroganz und Machtgeilheit“ vor.
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