Am südlichen Rand des Kurparks Oberlaa in Wien soll ein neues Wohnquartier entstehen, mit bis zu 26 Meter hohen Wolkenkratzern. Bürger haben die Umweltanwaltschaft alarmiert.
Schlendert man durch das Ortsgebiet in Oberlaa, dem etwas anderen Teil von Favoriten, könnte man glauben, in einem kleinen Dorf mitten im Weinviertel zu sein - ganz weit weg von der Großstadt. Und genau diesen Dorfcharakter will die Bürgerinitiative Lebensraum Oberlaa erhalten. Doch das wird immer schwieriger.
Denn wie in Floridsdorf, wo die Organisation Freies Donaufeld gegen die Bebauung des gleichnamigen Stückes Natur kämpft, wird auch im 10. Bezirk fleißig gebaut. Am südlichen Teil des Kurparks soll ein neues Wohnquartier entstehen - etwa 20 Häuser mit 750 Wohnungen - und bis zu 26 Meter hoch werden. Ursprünglich geplant waren sogar 35 Meter.
„Stadt ignoriert Verpflichtung“
Die Initiative rund um Obmann Richard Stocker hat mithilfe des Anwalts Wolfgang Schachinger nun die Wiener Umweltanwaltschaft und Umweltschutzabteilung eingeschaltet. Der Grund: die fehlende Umweltverträglichkeitsprüfung. „Das durch die Widmung ermöglichte Projekt ist rechtlich definitiv ein Städtebauvorhaben, das eine Umweltverträglichkeitsprüfung benötigt. Dabei müssten umfangreiche Gutachten zu Auswirkungen auf Natur und Bevölkerung eingeholt werden. Seit Jahren wird diese rechtliche Verpflichtung von der Stadt Wien ignoriert“, so Schachinger.
Prüfung soll nicht erforderlich sein
Laut Bezirksvorsteher Marcus Franz (SPÖ) werde in einem 41-seitigen Umweltbericht festgehalten, dass keine speziellen Maßnahmen zur Überwachung der Umweltauswirkungen, die über die grundsätzliche Aufsicht der verschiedenen Magistrate hinausgehen, erforderlich seien.
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