In Cortina d’Ampezzo

ÖSV-Duo rast bei Abfahrtssieg von Goggia in Top-10

Wintersport
20.01.2023 11:38

Sofia Goggia hat weiterhin die beste Hocke im alpinen Ski-Weltcup der Frauen. Die Italienerin feierte am Freitag in der ersten Abfahrt von Cortina d‘Ampezzo in 1:33,47 Min. einen Heimsieg vor der Slowenin Ilka Stuhec (+0,13) und der Deutschen Kira Weidle (+0,36). Tamara Tippler führte als Sechste (+0,63) Österreichs Speed-Asse an, die höher eingeschätzten Nina Ortlieb, Ramona Siebenhofer und Cornelia Hütter kassierten eine herbe Schlappe.

Das Trio landete im Paket mit einer Sekunde Rückstand auf den Rängen 14 bis 17. Tippler indes bewies nach Platz fünf im Super-G von St. Anton erneut aufsteigende Tendenz. Angesichts von einer halben Sekunde Vorsprung bei einer Fahrminute auf Goggia war für Tippler sogar der Sprung aufs Podest möglich.

„Besser drei Viertel schnell als gar kein Viertel schnell“, witzelte Tippler. Das Ergebnis ihrer „Attacke nach unten“ überraschte sie laut eigener Aussage gar nicht. „Aber es freut mich, dass ich das, was ich mir vorgenommen hatte, jetzt auch mal runtergebracht und nicht sinnlos hasardiert habe. Das ist der Schritt, den ich machen wollte“, sagte die 31-Jährige zufrieden, nachdem sie die Gratulationen von ihrer Teilzeit-Sparringpartnerin und Cortina-„Königin“ Renate Götschl entgegen genommen hatte.

Das Ergebnis:

Auch Stephanie Venier gelang als Zehnter (+0,85) bei besser werdender Bodensicht kurz vor der WM Werbung in eigener Sache. „Es fühlt sich fast wie ein Stockerl an. Die Leidenszeit ist noch nicht vorbei, ich bin gerade auf dem Weg heraus. Mein Lachen ist aber heute schwer aus dem Gesicht zu bringen“, sagte die Vize-Weltmeisterin von 2017 und dankte ihrem Servicemann.

Weltcupführung ausgebaut
Die 30-jährige Goggia baute ihre Führung im Abfahrtsweltcup auf 208 Punkte aus. Italiens Speed-Queen holte schon den vierten Saisonsieg im fünften Rennen. Mehr als vier Saisonsiege sind der oftmals wegen Verletzungen fehlenden Draufgängerin noch nie gelungen. Sie hatte zuletzt auch im zweiten Super-G von St. Anton nach einem Sturz am Vortag gefehlt. Und feierte mit Nummer 7 trotz Sichtnachteil eine Art Comebacksieg.

Die besten Bilder vom Rennen:

„Ich habe ein wirklich hartes Wochenende hinter mir“, sagte Goggia nach ihrem 16. Weltcup-Sieg in der Abfahrt, wodurch sie mit Katja Seizinger als Allzeit-Fünfte gleichzog. „Ich kam hierher und fühlte mich gut, ich war wieder bester Stimmung, hatte keine Geister in meinem Kopf.“ Ihre Fahrt sei nicht perfekt gewesen, betonte die wegen ihres Handbruchs nach wie vor beim Start gehandicapte Sportlerin. „Aber wenn man angreift, passieren manchmal Fehler.“

Die Zweite der Abfahrtswertung ist nun die zweifache Weltmeisterin Stuhec, die wenige Tage vor der WM in Méribel immer besser in Form kommt. Mikaela Shiffrin bestätigte als Vierte hinter Weidle ihre starken Trainingseindrücke. Der US-Star war noch drei Hundertstel schneller als Lara Gut-Behrami, die zuvor einen brutal aussehenden Sturz ihrer Landsfrau Corinne Suter verdauen musste.

Schrecksekunde
Suter wurde nach einer Fehlstellung von einer Welle hoch in die Luft katapultiert und schlug danach hart mit der Hüfte auf der Piste auf. Die Cortina-Weltmeisterin von 2021 konnte nach einigen Sekunden aufstehen und ohne Hilfe ins Ziel fahren. Wie schwer sie sich verletzt hat, war vorerst offen.

Hütter war eine Minute lang auf Augenhöhe mit Goggia unterwegs, beklagte im unspektakulären Hocke-Endspurt aber fehlendes Tempo. Ortlieb verpatzte die Einfahrt in den technischen Mittelteil, nachdem schon Mirjam Puchner (27.) an selber Stelle ein noch schlimmerer Fehler passiert war. „Man sieht, dass viele gut fahren, wenn die Bedingungen perfekt stimmen“, betonte eine verärgerte Ortlieb. Siebenhofer (16.) konnte am Ort ihrer größten Erfolge (2 Weltcupsiege) nicht wie gewünscht zulegen.

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(Bild: KMM)



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