Selenskyj an Berlin:
„Kannst du Leoparden liefern? Dann gib‘ sie her!“
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Deutschlands zögerliche Haltung bei der Frage nach möglichen Kampfpanzer-Lieferungen an sein Land scharf kritisiert. „Ihr seid doch erwachsene Leute. Sie können gerne noch sechs Monate lang so reden, aber bei uns sterben Menschen - jeden Tag“, sagte Selenskyj in einem am Donnerstagabend ausgestrahlten ARD-Interview. „Im Klartext: Kannst du Leoparden liefern oder nicht? Dann gib‘ sie her!“, appellierte er in Richtung Berlin.
„Es ist ja nicht so, dass wir angreifen, falls sich da jemand Sorgen macht. Diese Leoparden werden nicht durch Russland fahren. Wir verteidigen uns.“
Zugleich betonte der ukrainische Staatschef mit Blick auf bereits geleistete Militärhilfe: „Wir sind dankbar. Ich will, dass alle das hören: Wir sind Deutschland dankbar.“
Die Ukraine wehrt sich seit fast elf Monaten gegen Russlands Angriffskrieg und ist bei militärischer Ausrüstung weitgehend von westlicher Unterstützung abhängig.
Am Freitag beraten die westlichen Alliierten im rheinland-pfälzischen Ramstein über weitere Waffenlieferungen an Kiew - mit Spannung wird vor allem erwartet, ob die Lieferung von Kampfpanzern angekündigt wird. Großbritannien hat sie bereits angekündigt, Polen und Finnland sind im europäischen Verbund dazu bereit.
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