Mithilfe von Satellitenbildern haben britische Forscher in der Antarktis eine bis dato noch unbekannte Kolonie von Kaiserpinguinen entdeckt. Kotspuren haben die Tiere verraten: Die braunen Flecken auf dem Eis seien aus dem All leicht zu erkennen gewesen, hieß es seitens des British Antarctic Survey (BAS), des englischen Polarforschungsprogramms.
Die Pinguin-Kolonie sei klein und befinde sich „in einer Region, die stark vom Meereisverlust betroffen ist“, sagte der BAS-Forscher Peter Fretwell laut der britischen Nachrichtenagentur PA. Der Fund der rund 500 Vögel starken Kolonie im Westen der Antarktis bringt die Gesamtzahl der bekannten Brutstätten von Kaiserpinguinen an der Antarktisküste demnach auf 66 - die Hälfte davon ist mittels Satellitendaten identifiziert worden.
Da die Kolonien oft in abgelegenen, unzugänglichen und teilweise bis zu minus 60 Grad Celsius kalten Regionen leben, sind sie schwierig zu erforschen. Mit Satellitenbildern sei es mittlerweile gelungen, die Hälfte der bekannten Kolonien aufzuspüren, so die Wissenschaftler.
Wegen Erderwärmung vom Aussterben bedroht
Kaiserpinguine sind mit einer Größe von rund 120 Zentimetern die größte Pinguinart. Zum Brüten benötigen sie Meereis. Prognosen gingen davon aus, dass bei den aktuellen Szenarien der Erderwärmung 80 Prozent der Kolonien bis zum Ende des Jahrhunderts so gut wie ausgestorben sein würden, warnt die British Antarctic Survey, das britische Polarforschungsprogramm.
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