Der Fall Teichtmeister könnte auch finanzielle Konsequenzen nach sich ziehen. So sei der Schaden für das Burgtheater „immens“, erklärte Robert Beutler, der kaufmännischen Geschäftsführer des Hauses. Er werde „einzuklagen sein“. Unklar ist, mit welchem Schaden Marie Kreutzers Film „Corsage“ rechnen muss. Ein weiterer im Film mitwirkender Schauspieler wies Vorwürfe sexueller Belästigung gegen ihn indes zurück.
Beutler begründete gegenüber dem „Kurier“ die geplante Klage „schon allein aus Geschäftsführer-Haftung“. Das Burgtheater setzte zuletzt die Inszenierung von Daniel Kehlmanns „Nebenan“ ab, in dem Teichtmeister eine Hauptrolle spielte. Wer hingegen am 31. Jänner in der Oscar-Wilde-Adaption „Bunbury“ anstelle von Teichtmeister den John Worthing spielen wird, hat das Haus noch nicht bekannt gegeben.
Film „Corsage“ soll weiterhin in internationale Kinos kommen
Auch das Image von „Corsage“, der bei den englischen BAFTA-Preisen zuletzt als bester nicht englischsprachiger Film nominiert wurde und Österreichs Oscarkandidat bleibt, ist durch den Fall Teichtmeister beschädigt. Dem Branchenportal „Screen Daily“ sagte der zuständige Weltvertrieb mK2, dass es kein Anzeichen gebe, dass der Film international aus den Kinos abgezogen werde. Sollte die Produktionsfirma Film AG den Film zurückziehen, drohe allerdings ein „Rattenschwanz an Regressforderungen“, dessen Höhe Insider laut „Kurier“ auf „mehrfache Millionenbeträge“ schätzten. Ein Sprecher der Film AG wollte auf Anfrage dazu keine Stellungnahme abgeben.
Regisseurin Marie Kreutzer ist allerdings am Sonntag (22. Jänner) ab 19.20 Uhr in ORF III zu sehen. Die Filmemacherin wird unter anderem mit „Falter“-Chefredakteur Florian Klenk und Schauspielerin Petra Morzé an einer Diskussion unter dem Titel „Der Fall Teichtmeister - Die Unschuldsmiene einer Kulturnation“ teilnehmen.
„Corsage“-Schauspieler weist „substanzlose“ Vorwürfe zurück
Jener andere nicht namentlich genannte „Corsage“-Schauspieler, gegen den Vorwürfe sexueller Belästigungen laut geworden waren, wandte sich nun über seine Anwältin Margot Rest an die Öffentlichkeit. Er poche darauf, weiterhin nicht namentlich genannt zu werden, und weist die Vorwürfe zurück. Diese hätten sich als „substanzlos“ herausgestellt, zitierten Medien ein entsprechendes Schreiben. Sollte er „irgendjemandem zu irgendeinem Zeitpunkt entgegen seiner eigenen Wahrnehmung verbal zu nahe getreten sein“, würde er dies „zutiefst bedauern und sich sofort in aller Form dafür entschuldigen“.
Nachdem über soziale Medien Vorwürfe aufgekommen waren, habe er 2021 eine mittlerweile mit einem Vergleich beigelegte Kreditschädigungsklage eingebracht und sich im Zuge dessen „aus eigener Motivation freiwillig zu einer Sensibilisierungsschulung bereit erklärt“. Sollte es konkrete Vorwürfe geben, werde der Schauspieler „mit seiner vollen Mitwirkung für die Aufklärung zur Verfügung stehen“.
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