Behörden alarmiert

Schwedische Spitäler stehen vor dem Kollaps

Ausland
20.01.2023 15:12

Die schwedische Gesundheitsbehörde schlägt aufgrund „schrecklicher und völlig inakzeptabler“ Zustände in den Krankenhäusern Alarm. Patienten könnten kaum noch adäquat versorgt werden, auch Medikamente fehlen in den Notaufnahmen.

Am Donnerstag präsentierte die Aufsichtsbehörde für das Gesundheits- und Sozialwesen (Ivo) einen Bericht über die Zustände im schwedischen Gesundheitswesen. Dabei wurden 27 Krankenhäuser in 21 Regionen des Landes genauer unter die Lupe genommen - die Schlussfolgerung ist dabei verheerend.

„Patienten liegen in ihren eigenen Fäkalien“
„Die Patienten erhalten weder eine angemessene Menge an Nahrung und Flüssigkeit noch eine grundlegende Behandlung. Unseren Informationen zufolge kann von den Patienten verlangt werden, dass sie mehrere Stunden lang in ihren eigenen Fäkalien und ihrem Urin liegen“, zitierte die schwedische Nachrichtenagentur TT den verantwortlichen Abteilungsleiter Peder Carlsson.

Man habe bei den Inspektionen schwerwiegende Mängel aufgedeckt, die zu einem gravierenden Personalmangel führten, sodass die Behandlung der Patienten nicht akzeptabel sei. Carlsson erklärte weiter, dass die Hälfte der untersuchten Krankenhäuser jede Woche dazu gezwungen sei, Menschen aus der Notaufnahme nach Hause zu schicken, die eigentlich hätten aufgenommen werden müssen.

Man habe den Mangel an verfügbaren Krankenhausbetten zu weit gehen lassen, wodurch es zu dieser Überbelegung kommen konnte, so die Aufsichtsbehörde. Patienten müssten in den Gängen versorgt werden oder landen teilweise in Abteilungen, die nicht die notwendigen Kompetenzen zur Behandlung der spezifischen Erkrankungen oder Verletzungen verfügen.

Auch Medikamente sind knapp
„Das ist eine schreckliche Situation, völlig inakzeptabel (…) Wir haben Beispiele von Patienten mit Sepsis, die nach Hause geschickt werden, anstatt aufgenommen zu werden und Antibiotika zu erhalten“, so Carlsson weiter. Die Hälfte der Notaufnahmen habe zudem angegeben, dass das Personal nicht in der Lage war, den Patienten eigentlich erforderliche Medikamente verabreichen zu können.

Die Situation trifft das Land justament zudem in einer massiven Corona-Welle. Mit Ende Dezember ist die Zahl der Todesfälle im unmittelbaren Zusammenhang mit einer Covid-Erkrankung auf ein höheres Niveau gestiegen als noch in der stärksten Infektionswelle des Vorjahres.

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