Sanktionen geplant

USA halten Wagner für „kriminelle Organisation“

Ausland
20.01.2023 21:05

Die russische Söldnergruppe Wagner wurde von den USA als „transnationale kriminelle Organisation“ eingestuft. Das kündigte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, John Kirby, am Freitag an. Die Maßnahme erlaube es den USA und auch anderen Ländern, die internationalen Geschäfte der Söldnergruppe und ihres weltweiten Unterstützernetzwerks einzuschränken. Konkrete Sanktionen werden von der US-Regierung kommende Woche verhängt, sagte Kirby.

Einzelheiten zu den Sanktionen nannte Kirby noch nicht. Wagner sei eine kriminelle Organisation, die für Gräueltaten und Menschenrechtsverstöße in der Ukraine und weltweit verantwortlich sei, sagte er. Es zeichne sich eine zunehmende Rivalität zwischen der Wagnergruppe und dem russischen Militär und anderer russischer Ministerien ab. „Wir sehen wachsende Spannungen zwischen Wagner und dem russischen Verteidigungsministerium.“ 

Waffen von Nordkorea geliefert bekommen
Auch Nordkorea habe in den vergangenen Wochen Waffen an Wagner geliefert, sagte Kirby. Am 18. November sei ein Zug von Russland nach Nordkorea gefahren, der von Nordkorea beladen worden sei, um am nächsten Tag nach Russland zurückzufahren. Dafür gebe es Bildbeweise. Man gehe davon aus, dass es weitere Waffenlieferungen von Nordkorea geben werde.

Die Wagnergruppe gehört Jewgeni Prigoschin, einem engen Vertrauten des russischen Präsidenten Wladimir Putin. In den Reihen der Privatarmee kämpften derzeit rund 50.000 Soldaten in der Ukraine, sagte Kirby. Darunter seien 10.000 Söldner und 40.000 Strafgefangene.

USA und Wagner seien nun Kollegen
Der Wagner-Chef warf den USA in einer Reaktion auf die angekündigten Sanktionen vor, selbst kriminell zu sein. Nun seien Wagner und die USA Kollegen, meinte er. „Unsere gegenseitigen Beziehungen lassen sich jetzt als eine „Auseinandersetzung zwischen Verbrecherclans bezeichnen“, teilte Prigoschin am Abend mit. Er hatte sich unlängst damit gebrüstet, dass Wagner trotz der Sanktionen sogar US-Waffen einkaufe. Der Putin-Vertraute ist in den USA auch vom FBI gegen Kopfgeld wegen Einmischung in die Präsidentenwahl zur Fahndung ausgeschrieben.

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