Gedenkfest im Gurktal

Der Sterbetag jährt sich: Kapfers Orgel erklingt

Kärnten
22.01.2023 14:00

Ein Jahr nach Herbert Kapfers Tod wird in Straßburg dessen einstige Hausorgel eingeweiht. Auch Noten hinterließ der Domkapellmeister und Komponist dem Kirchenchor im Gurktal.

„Ich kreg a Ganslhaut, wenn i dran denk; es geht mir so nah“, so Karl Pöcher zur „Krone“. Als Tenor sang der Gurktaler beinahe 30 Jahre lang im Domchor Klagenfurt, auch viele Soli, und er konnte vom damaligen Domkapellmeister Herbert Kapfer viel für die Tätigkeit als Chorleiter lernen, um den Kirchenchor St. Nikolaus zu Straßburg zu großartigen Konzerten zu führen. Kapfer und Pöcher waren einander freundschaftlich verbunden.

„Am Christtag war Herbert Kapfer in Straßburg, um mit uns die Liturgie musikalisch zu gestalten. Doch kurz davor ist er in der Kirche über eine Stufe gestürzt„, erinnert sich Pöcher. Tage später, am 31. Jänner 2022, starb der bekannte Chorleiter und Organist Herbert Kapfer.

Ein Jahr nach seinem Tod wird in Straßburg die frühere Hausorgel des Organisten eingeweiht. Und zwar in der Kardinal-Salm-Kapelle, zu deren Wiedereinweihung nach der Restaurierung im Herbst 2021 Herbert Kapfer musizierte.

Zitat Icon

Herbert Kapfer hat gesagt, er will, dass der Straßburger Kirchenchor seine Hausorgel und seine Noten bekommt. Und sein Erbe in der Schweiz hat uns dies zukommen lassen, damit wir das Andenken bewahren

Karl Pöcher, Sänger und Chorleiter

Am 28. Jänner (18 Uhr) spielt Alois Gaggl, der Organist der Stiftskirche Ossiach, Kapfers Hausorgel in der Kardinal-Salm-Kapelle in der Stadtpfarrkirche Straßburg. “Wir singen auch das ,Gegrüßet seist du Maria’, das Herbert Kapfer für uns geschrieben hat", verrät Karl Pöcher.

Gefeiert wird die neue Orgel des Musikfreundes genau am Festtag des heiligen Thomas von Aquin, dem die Kapelle geweiht ist. Er gilt als größter katholischer Theologe der Kirchengeschichte. Thomas von Aquin (1225-1274) beschäftigte sich intensiv mit Aristoteles, brachte Vernunft und Glaube zusammen.

Kirchenlehrer soll Friesach besucht haben
Thomas von Aquin, der in italienischen Städten, in Paris und Köln studierte und lehrte, war Dominikanermönch. Auf seinen Reisen durch Europa könnte er auch in der Dominikanerkirche von Friesach, der größten Kirche Kärntens, Station gemacht haben. Zumindest verlautbart dort eine Inschrift in einem Stein am Boden auf Latein: Hier stand der Heilige Thomas von Aquin.

Die dem heiligen Thomas geweihte Kapelle in Straßburg, in der sich im Altar natürlich auch eine Reliquie - ein Knochenstück - befindet, wurde unter Bischof Franz Xaver Altgraf von Salm-Reifferscheidt-Krautheim errichtet. Er war der letzte Bischof, der noch auf der Straßburg residierte. 1791 wurde die Residenz nach Klagenfurt verlegt, wo das Palais der Erzherzogin Maria Anna Habsburg-Lothringen frei war.

Bischof forcierte Erstbesteigung des Großglockners
Bekannt wurde Bischof Salm (1749-1822) als Organisator und Finanzier der Erstbesteigung des Großglockners am 28. Juli des Jahres 1800. Im Jahr davor war eigens für diese Expedition die erste Salmhütte erbaut worden. Heute noch steht das Schutzhaus auf 2644 Meter Seehöhe.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt