Für Spitalsbesuche
Mafiosi Denaro lieh sich Identität von Ingenieur
Die Ermittlungen um das Netzwerk von Anhängern des am Montag verhafteten Mafia-Bosses Matteo Messina Denaro laufen auf Hochtouren. Das Auto des Mafia-Bosses wurde in der sizilianischen Ortschaft Campobello di Mazara gefunden, der Stadt, in der der Boss mindestens das letzte Jahr seiner Flucht verbrachte, berichteten italienische Medien. Um sich wegen seines Tumors im Spital behandeln zu lassen, hatte sich Denaro die Identität von einem Techniker geliehen.
Die schwarze Giulietta stand in der Garage des Sohnes von Giovanni Luppino, dem Landwirt, der als Fahrer Messina Denaros verhaftet wurde. Das Auto wurde durchsucht. Im Inneren wurden weder Dokumente oder relevantes Material gefunden, noch ein GPS-Gerät, mit dem sich die Bewegungen des Mafiaführers rekonstruieren ließen. Den Ermittlern zufolge wurde das Auto vom Mafia-Boss selbst gekauft.
Vermessungsingenieur lieh Mafia-Boss seine Identität
Messina Denaro, der 30 Jahre lang auf der Flucht und international gesucht war, soll im Jänner 2022 in einem Autohaus in Palermo einen Fiat 500 eingetauscht und 10.000 Euro für ein neues Fahrzeug in bar bezahlt haben. Sowohl der Kaufvertrag als auch die Zahlung erfolgte auf den Namen einer 87-jährigen behinderten Frau, der Mutter des Vermessungsingenieurs Andrea Bonafede aus Campobello, der seine Identität mindestens seit 2020 an den Boss verliehen haben soll. Mit Bonafedes Dokumente hatte sich Messina Denaro in einer Klinik in Palermo wegen eines Dickdarm-Tumors behandelt lassen. In der Klinik waren der Boss und sein Fahrer am Montag festgenommen worden.
Die Ermittler werten derzeit die umfangreichen Unterlagen aus, die im ersten entdeckten Versteck des Bosses gefunden wurden, sowie das bei Luppino sichergestellte Material. Es besteht aus Notizen, Post-it-Zetteln, Listen mit Ausgaben und Telefonnummern.
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