Finanz-Razzia mit Konsequenzen: Die Behörden deckten schwarze Schafe der Zustell-Branche mit saftigen Anzeigen ein. Die Aussagen von Lenkern über ihre Arbeitssituation alarmieren.
Die Schwerpunktaktion der Finanzpolizei kurz vor Weihnachten auf dem Betriebsgelände eines großen Paketdienstleisters hat für die ertappten Abgaben- und Steuersünder ein teures Nachspiel: Allein bei diesem Einsatz legten die Behörden 50 Anzeigen – unter anderem wegen Verstößen gegen das Sozialversicherungsgesetz, Schwarzarbeit sowie das Melde- und Kraftfahrgesetz.
„Mit intensiv geplanten Kontrollen treten wir gesetzeswidrigen Machenschaften in dieser Branche verstärkt entgegen und schützen damit unsere ehrlichen Wirtschaftstreibenden“, so Finanzminister Magnus Brunner, der sich nach seinem E-Scooter-Unfall – die „Krone“ berichtete – weiter auf dem Weg der Besserung befindet.
Bei dem Einsatz nahmen die Beamten vor allen „selbstständige“ Frächter ins Visier, in vielen Fällen existierten deren Unternehmen nur auf dem Papier, um sich vor Abgaben zu drücken. Brunner: „Scheinselbstständigkeit schadet dem Wirtschaftsstandort enorm, denn sie verfolgt den Zweck, dem Staat Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträge vorzuenthalten.“ Zudem würden viele Lenker regelrecht ausgebeutet. Bei den Einvernahmen machten einige alarmierende Aussagen - von Übernachtungen in Matratzenlagern, über hohe Pönalen für Tourenausfälle bis hin zu 77-Stunden-Wochen!
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