Erste Hilfe

Endlich mehr Geld für steirische Pflegekräfte

Steiermark
23.01.2023 16:30

Im Kampf gegen akuten Personalmangel: Die Kages erhöht die Gehälter von diplomierten Krankenpflegern (DGKP) im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin sowie der psychiatrischen Pflege  nun schrittweise.

„Das Gesundheitssystem steckt in einer veritablen Krise“, gibt Landesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) ungewohnt offen zu. Die Symptome des kranken Systems: überfüllte Ambulanzen, eine kritische Versorgungslage in einzelnen weiß-grünen Spitälern und eindringliche Hilferufe ausgebrannter Mitarbeiter. Chronischer Personalmangel und massive Zusatzbelastungen durch Corona wurden als die Haupt-Ursachen diagnostiziert.

Darüber reden gilt bekanntlich schon als ein erster Schritt zur Besserung, noch effektiver jedoch hilft: Maßnahmen zu setzen. Und die möchte das Gesundheitsressort nun gemeinsam mit der Kages in Angriff nehmen. So kündigte man am Montag als „Erste Hilfe“ etwa mehr Gehalt für Pflegekräfte an. 

G. Stark, J. Bogner-Strauß, E. Brandstätter, M. Tripolt (v. li.) (Bild: steiermark.at/binder)
G. Stark, J. Bogner-Strauß, E. Brandstätter, M. Tripolt (v. li.)

In den Genuss der ab 1. Jänner wirksamen Erhöhung kommen alle diplomierten Krankenpfleger (DGKP) im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin sowie der psychiatrischen Pflege. 2700 Euro brutto stehen zusätzlich am Jahreslohnzettel. „Das sind also ungefähr 240 Euro brutto plus pro Monat“, erklärt Pflegedirektorin Eveline Brandstätter. Warum nur diese Berufsgruppe? Das sei ein symbolischer erster Schritt, um die gewaltigen Belastungen etwa auf der Grazer Kinderklinik abzugelten, sagt Kages-Chef Gerhard Stark.

Neues Gehaltsschema wird verhandelt
Auch die Pflegekräfte anderer Sparten sollen bald mehr Geld in die Brieftasche bekommen, darüber werde verhandelt, verspricht Bogner-Strauß. „Wir arbeiten an einem neuen Gehaltsschema.“ Dieses fordert Zentralbetriebsrat Michael Tripolt vehement ein: „Der Zeitdruck ist groß.“

Was sind die weiteren Zusagen für die frustrierten Beschäftigten? Studenten erhalten nun im klinisch-praktischen Jahr eine Aufwandsentschädigung von 900 statt 650 Euro brutto, was für verhaltenen Applaus der Ärztekammer sorgt. Zudem wird die Rufbereitschaft für so genannte „Springer“ im Pflege-Pool mit 10 statt bisher 3,70 Euro pro Stunde abgegolten. 

Die Zahlen machen ein rasches Handeln dringend nötig: Steiermarkweit sind wegen fehlenden Personals 400 Betten gesperrt und 360Pfleger-Stellen vakant.

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