Fixer Preis

Land forciert günstiges und attraktives Wohnen

Neues Wohn-Modell des Landes lockt mit attraktiven Mieten und fixem Kaufpreis. Erste Wohnungen und Doppelhäuser sollen bis Ende 2024 fertig sein. Die Anmeldung startet demnächst.

Wer ein leistbares Zuhause sucht hat in Zukunft eine Alternative zu den bisherigen Angeboten: Das Land steigt in den Wohnbau ein und schafft in den Gemeinden Pinkafeld, Stuben und Deutsch Jahrndorf Wohnungen sowie Doppelhäuser. Baubeginn ist im Herbst, Ende 2024 sollen die ersten Mieter schon einziehen können.

Leistbares Wohnen
Das Besondere an den Projekten: Sie sollen leistbar und attraktiv sein – auch beim Kaufpreis. Rund zehn Euro pro Quadratmeter soll die Miete ausmachen, kündigte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil am Montag an. Und: Mit jeder Miete soll ein Stück Eigentumsanteil erworben werden. Auf diese Weise geht über die Laufzeit von 30 Jahren die Wohnung oder das Haus ins Eigentum des Mieters über. Jungfamilien können die ersten zehn Jahre weniger zahlen und die letzten 20 dafür mehr.

Wir wollen, dass keine Eigenmittel ad hoc erforderlich sind, sondern mit jeder einzelnen Mietzahlung jeden Monat sukzessive Eigentumsanteil erworben wird.

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil

Teilweise wird der Wohnraum neu gebaut, teilweise soll Bestand saniert werden, erklärte Gerald Goger, Geschäftsführer der Landesimmobilien (LIB), deren Tochtergesellschaft SOWO Burgenland (So Wohnt Burgenland) die Projekte abwickeln wird.

Nachhaltig, modern und anspruchsvoll
Goger verspricht „zeitgemäße, anspruchsvolle Architektur“, breite Nutzungsvielfalt sowie soziale und ökologische Nachhaltigkeit. Die Wohnbauten sollen über Dach-Photovoltaik, Wärmepumpen oder Fernwärmeanschluss sowie E-Ladestationen verfügen.

Anmeldung ab März
Größe: 110 Quadratmeter bei Reihenhäusern, 45 bis 110 Quadratmeter bei Wohnungen. Auch Bungalows sind vorgesehen. Die ersten Grundstücke wurden bereits erworben. Die Anmeldung startet mit 1. März. Grundvoraussetzung ist, dass man berechtigt ist, Wohnbauförderung zu beantragen. Die Wohnungen werden nach Reihung der Anmeldung vergeben - „first come, first serve“.

Das Landesmodell ist eine Art Gegenstück zu den gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaften. Diese verkaufen Wohnungen zum aktuellen Verkehrswert, beim Landesmodell sollen es nur die tatsächlichen Finanzierungskosten sein.

Klarheit beim Preis
„Wir wollen uns nicht nach dem Markt richten. Wir wollen nicht, dass die Menschen nicht wissen, was sie in 10 oder 15 Jahren für die Wohnung bezahlen“, so Landesrat Heinrich Dorner. Stattdessen solle von Anfang an klar sein, was die Wohnung koste.

Wir sind im Landesnorden konfrontiert mit Grundstückspreisen von 400, 500 Euro pro Quadratmeter und sogar darüber. Da kann man nicht einfach zuschauen.

Landesrat Heinrich Dorner

Doskozil sieht auch den Bund gefordert, in dieser Richtung gesetzliche Anpassungen hinsichtlich der gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaften zu machen. Neben der - nicht unumstrittenen - Baulandmobilisierungsabgabe und der Deckelung der Baulandpreise ist dies nun die dritte Maßnahme, um Wohnen im Burgenland leistbarer zu machen.

OSG-Obmann Kollar zeigt sich gelassen
Alfred Kollar, Obmann der OSG, reagiert auf Nachfrage gelassen auf das neue Vorhaben des Landes. Er sei nicht beunruhigt: „Im Wirtschaftsleben muss man mit Mitbewerb umgehen können – und das tun wir.“